Im Sommer wird der Schlüterhof zur Bühne. Das Open-Air Sommer-Festivals findet an vier Wochenenden im Schlüterhof statt. Zwischen dem 28. Juli und 20. August wechseln sich 12 internationale Musik-Events mit einem vielseitigen Familienprogramm ab.
Donnerstag, 18.08.2022
19:00 - 20:30: Konzert: Ozan Ata Canani & Karaba
21:00-22:45: Film "LIEBE, D-MARK UND TOD (Aşk, Mark ve Ölüm) von Cem Kaya"
Ozan Ata Canani & Karaba: Atas Jahrhundertlied „Deutsche Freunde“ erscheint aus heutiger Sicht wie eine Prophezeiung: „Und die Kinder dieser Menschen sind geteilt in zwei Welten - Ich bin Ata und frage euch, wo wir jetzt hingehören?“ Der Künstler beschreibt darin einen Gefühls- und Geisteszustand, der auch sechzig Jahre nach dem „Gastarbeiter- Anwerbeabkommen“ prägend ist für Debatten, Skandale, Diskurse sowie für den Alltag vieler Menschen. Eine VHS-Überspielung des Auftritts fand damals ihren Weg auf Youtube und machte Ata bekannt. Als Wunderkind auf der Bağlama (Saz) erfand Ata Canani Ende der 1970er Jahre im Alleingang den türkischen Rock'n'Roll, der auf Deutsch gesungen wurde und die Diskriminierung und die harten Lebensbedingungen der türkischen "Gastarbeiter" in sozialkritischen Liedern reflektierte. Nach Jahren relativer Unbekanntheit wurde Ata 2013 wieder ins Blickfeld der musikbegeisterten Öffentlichkeit katapultiert, als sein Song "Deutsche Freunde" einer der herausragenden Tracks auf der bahnbrechenden "Songs of Gastarbeiter"- Compilation von Trikont war. Atas Debütalbum "Warte mein Land, warte" wurde im Mai 2021 auf Fun in the Church veröffentlicht und erhielt begeisterte Kritiken. Für Live-Konzerte trat er dann mit Münchens angesagtester Jung-Combo Karaba auf. Eine Jazz-Kraut-Formation, die den Hörer in die Welt des progressiven Krautrocks abgleiten lässt.
Diskursabend & Kino-Dokumentarfilm: LIEBE, D-MARK UND TOD (Aşk, Mark ve Ölüm) von Cem Kaya
Anfang der 1960er-Jahre wurden die sogenannten "Gastarbeiter:innen" aus Anatolien und anderen Gegenden der Türkei von der Bundesrepublik Deutschland angeworben. Von Anfang an gab es ein Stück "Heimat in der Fremde", einen Bestandteil ihrer Kultur, der sie immer begleitete: ihre Musik. Über die Jahre entwickelten sich in Deutschland eigenständige musikalische Richtungen, die es in dieser Form im Mutterland nicht gab. Der Kino-Dokumentarfilm „Aşk Mark ve Ölüm“ erzählt von der beispiellosen Geschichte einer selbständigen Musik-Kultur der türkischen Einwanderer, ihrer Kinder und Enkelkinder in Deutschland. Der Filmtitel "Aşk, Mark ve Ölüm" ist inspiriert vom gleichnamigen Gedicht des Autors Aras Ören, welches 1982 von der Band IDEAL vertont wurde.
Ort: Schlüterhof