FOTO: © David Young

Düsseldorfer Reden 2023

Das sagt der/die Veranstalter:in:

Düsseldorfer Reden 2023 — zur Zukunft der Demokratie — Die Reihe zu den großen Themen unserer Zeit — Schauspielhaus, Großes Haus — In Kooperation mit der Rheinischen Post

2017 hat das Düsseldorfer Schauspielhaus gemeinsam mit der Rheinischen Post die Reihe der »Düsseldorfer Reden« als Forum für die wichtigen Themen der Gegenwart begründet. Persönlichkeiten aus Kunst, Wissenschaft, Gesellschaft und Politik sind seither immer in der ersten Jahreshälfte eingeladen, ihre Gedanken zu den unterschiedlichsten gesellschaftspolitischen Fragen in rund einstündigen Reden mit dem Publikum zu teilen. Heute fühlen wir uns umstellt von Krisen, eine drängender als die andere. Der Krieg in der Ukraine, die Proteste im Iran, Energiekrise, Klimawandel – während sich Gewissheiten auflösen, tritt hinter jedem der vielen Themen besonders eine Frage hervor: die nach der Zukunft der Demokratie. Denn wenn selbst die Demokratie als kleinster gemeinsamer Nenner infrage steht, dann ist es höchste Zeit, nachzudenken und zuzuhören. Wir nehmen die Frage nach der Zukunft der Demokratie zum Ausgangspunkt der diesjährigen Düsseldorfer Reden und laden unsere Gäste dazu ein, aus ihrer jeweils spezifischen fachlichen Perspektive über ihre Grundlagen und Gefährdungen nachzudenken.

Programm

Nach der Auftaktrede des Publizisten Michel Friedman ist am 16. April der Philosoph Markus Gabriel zu Gast bei den Düsseldorfer Reden. Er zählt zu den Begründern des Neuen Realismus, bereits sein 2013 erschienenes Buch »Warum es die Welt nicht gibt« wurde ein internationaler Bestseller. Seine zentrale These darin: Die Welt gibt es nicht. Mit Freude an geistreichen Gedankenspielen, Sprachwitz und Mut zur Provokation legt er dar, dass es neben der Welt des Materiellen auch viele andere, nichtmaterielle Welten gibt, die durchaus eine eigene Seinsweise haben. Ob Musik, Mathematik, Träume oder philosophische Systeme: Sie sind Realitäten. Seitdem hat Markus Gabriel zahlreiche Bücher veröffentlicht und zählt international zu den gefragtesten Denker*innen der Gegenwart. Er beharrt auf der Vorstellung universaler moralischer Werte. Der Mensch trage einen Kompass in sich, er wisse, was gut und was schlecht sei. Aber wie bringt man ihn dazu, das moralisch Richtige zu tun? Mit großer Skepsis gegenüber den digitalen Welten sieht er eine selbstverschuldete Unmündigkeit in Fake News und Desinformation. An der Uni Bonn beschäftigt er sich daher derzeit u. a. damit, wie künstliche Intelligenz grundlegende menschliche Werte unterstützen kann. Markus Gabriel lehrt an der Universität Bonn sowie am The New Institute in Hamburg.

Am 21. Mai die Klimaaktivistin und Autorin Luisa Neubauer zu Gast bei den Düsseldorfer Reden. Mit pointierten und bisweilen radikalen Positionen zählte sie zu den bekanntesten Organisator*innen der Jugendstreikbewegung fridays for future in Deutschland. Im Herbst letzten Jahres sorgte sie bei Markus Lanz für viel Aufregung mit einem Zitat, das sehr treffend das Spannungsfeld zwischen der Trägheit demokratischer Prozesse und der Dringlichkeit des Klimaschutzes formulierte: »Es kann keine intakte Demokratie geben, wenn wir von Notstand zu Notstand schlittern in eine Welt, in der das Klima so unkontrollierbar wird, dass wir keine Möglichkeit haben, hier mitzuhalten. Wir rennen gegen die Zeit an.« Mit mehreren Publikationen hat Luisa Neubauer in den letzten Jahren die Aufmerksamkeit einer breiten Leser*innenschaft auf klimapolitische Themen gelenkt. So publiziert sie regelmäßig u. a. im Magazin »Stern«, in ihrem preisgekrönten Spotify-Podcast »1,5 Grad«, veröffentlichte gemeinsam mit Alexander Repenning »Vom Ende der Klimakrise. Eine Geschichte unserer Zukunft« sowie zuletzt »Gegen die Ohnmacht. Meine Großmutter, die Politik und ich«.

Zum Abschluss der diesjährigen Düsseldorfer Reden 2023 zur Zukunft der Demokratie spricht am 11. Juni Enissa Amani. Die iranisch-deutsche Künstlerin Enissa Amani verbindet klare politische Positionen mit Humor und spielt dabei mit souveräner Nonchalance auf der Klaviatur von Klischees und Vorurteilen. Als Comedian bekannt geworden, ist Enissa in den letzten Jahren zu einer streitbaren Verfechterin einer pluralistische Demokratie geworden. 2021 erhielt sie den Grimme Online Award für ihre Diskussionssendung »Die beste Instanz« in Antwort auf die viel kritisierte WDR-Talkshow »Die letzte Instanz«. Unerschrocken und robust setzt sich Enissa Amani ein für Menschenrechte und Demokratie, ist dafür aber auch mit Hass und Drohungen konfrontiert. Dass aber Demokratie keine Selbstverständlichkeit ist, sondern etwas, woran wir arbeiten und wofür wir streiten müssen, dafür steht ähnlich wie Michel Friedman auch Enissa Amani.

Location

Düsseldorfer Schauspielhaus Gustaf-Gründgens-Platz 1a 40211 Düsseldorf

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