Präsentiert von Sparkasse in concert, Bremen Zwei & Kulturzentrum Schlachthof
„My name is Coyote…“ singt Dylan LeBlanc zum Einstieg in den Titelsong seines aktuellen Albums. Der Kojote ist für den Singer/Songwriter aus dem US-amerikanischen Süden mehr als nur ein Mythos der Wildnis. In dem amerikanischen Präriehund sieht er Manches, was ihn selbst geprägt hat. Der Stoff für ein Konzeptalbum mit autobiographischen Zügen.
„Coyote“ ist das fünfte Album des Sängers und Gitarristen, dessen relativ hohe Stimmlage zu einer Art Markenzeichen geworden ist. Dabei kommt sein Gesang stets tief aus dem eigenen Empfinden. Manchmal klingt Dylan LeBlanc sanft und sehnsüchtig, auch Melancholie ist ihm nicht fremd. Andererseits schwingt er sich auch mal zu strahlenden Rock- und Pop-Momenten auf. Auf dem neuen Album konzentrierte er sich überwiegend auf klassische Singer/Songwriter-Qualitäten. Das kommt der erzählerischen Linie zugute. „Coyote“ ist die Geschichte eines ruhelosen Mannes, der sich ins Leben kämpft, der Leid und Enttäuschungen wegstecken muss, den Sucht und andere Grenzgänge begleiten - und der schließlich einen Ausweg zum Positiven findet.
Dylan Le Blanc, inzwischen Mitte 30, macht keinen Hehl daraus, dass sich Vieles davon mit eigenen Erfahrungen deckt. Aufgewachsen ist er in prekären Verhältnissen in Shreveport, der Kleinstadt im Westen Louisianas an der Grenze zu Texas. Die Eltern früh geschieden, war er hin- und hergerissen zwischen dem Zuhause, das die hart arbeitende Mutter den drei Kindern zu erhalten versuchte, und dem Ideal des Vaters, eines Profimusikers. Bei Besuchen in Studios wie den berühmten von Muscle Shoals, Alabama, kam er auf den Geschmack. Er Spielte in Punk- und Rock-Bands verschiedener Art und begann Songs zu schreiben. Mit gerade mal 20 nahm Dylan LeBlanc sein erstes eigenes Album auf. Aber es brauchte noch einige Jahre unterwegs und prägender Erfahrungen im Auf und Ab der trügerischen Musikwelt, um zu sich selbst zu finden. Eine Zeit, in der er sich fühlte wie eben jener umherstreifende Kojote…
Heute zählt Dylan LeBlanc, der für die Aufnahmen zu „Coyote“ in eben jenes legendäre Muscle Shoals-Studio zurück kehrte, zu den in vielen unterschiedlichen Kreisen hochgeschätzten Südstaaten-Songwritern der jüngeren Generation. Ein Musiker und Erzähler mit einer eigenen Handschrift- und einer unverwechselbaren Stimme.