FOTO: © Tom Schulze

Ein Glücksding - Nach Stimmen und Zeitzeugnissen von damals und heute

Das sagt der/die Veranstalter:in:

Kyjiw 1941, Leipzig 2025. Zwei Jungen, zwei Geschichten. Und die Frage: wie Vergangenes ins Heute wirkt.

Motja ist 14 und zum ersten Mal verliebt. Doch dafür ist 1941 wenig Platz. Die deutsche Wehrmacht hat gerade die Ukraine besetzt. Wie alle anderen jüdischen Menschen aus Kyjiw muss Motja mit seiner Mutter und dem Großvater dem Befehl der Besatzer folgen, sich an einer Sammelstelle einzufinden. Niemand von ihnen weiß, dass die Deutschen planen sie alle umzubringen. Nur Einzelne werden das Massaker von Babyn Jar überleben. Motja ist einer von ihnen, so wie die Puppenspielerin Dina, die er auf seiner Flucht trifft, kurz bevor tödliche Schüsse ihm sein junges Leben rauben.

Auch Juri ist 14. Mit seiner Mutter ist er vor dem russischen Angriff aus Kyjiw geflüchtet und lebt heute in Leipzig. Hier kann er zur Schule gehen, in Sicherheit leben. Doch es fällt Juri nicht leicht, sich im fremden Land zurecht zu finden. Zum Glück gibt es Sveta, die auch aus der Ukraine kommt. Wie schön wäre es, ihr sagen zu können, dass er sich in sie verliebt hat, doch der Krieg bleibt auch hier, über 1000 Kilometer entfernt, für Juri sehr präsent.

Juri und Motja verbindet eine Leidenschaft: das Zeichnen. Es hilft ihnen, die Welt auf ihre Weise zu sehen und zu verstehen. Und auch wenn zwischen ihren Leben über 80 Jahre liegen, können die beiden Jungen auf diese Weise einander begegnen – genau wie wir.

Dass es Motja wirklich gab, davon erzählen Zeitzeugnisse der Puppenspielerin Dina Pronitschewa, die nach dem Zweiten Weltkrieg in Prozessen über das Massaker von Babyn Jar berichtete. Diese Dokumente haben für Lena Goreliks Stück ebenso die Grundlage gegeben, wie Interviews mit Menschen aus der Ukraine, die heute in Kyjiws Partnerstadt Leipzig leben. Was alle miteinander verbindet, ist die Frage, wie Vergangenes ins Heute wirkt.

Die Produktion EIN GLÜCKSDING entsteht in Kooperation mit dem Kultur- und Begegnungszentrum Ariowitsch-Haus e.V.

Gefördert durch das Referat Internationale Zusammenarbeit der Stadt Leipzig und durch das Referat Strategische Kulturpolitik der Stadt Leipzig im Rahmen von „Tacheles – Jahr der jüdischen Kultur in Sachsen“

 

Mehr Infos: https://www.theaterderjungenweltleipzig.de/wann-und-was/stueckdetail/ein-gluecksding

Preisinformation:

6,50 € ermäßigt

Location

Theater der Jungen Welt Lindenauer Markt 21 04177 Leipzig