Der Dichter und Schriftsteller Detlev Meyer (geboren 1948 in Berlin, gestorben 1999 ebenda) nahm durch
Haltung und Stil in den 80er und 90er Jahren eine Sonderstellung ein. DIE ZEIT nannte ihn „den einzigen
Dandy der deutschen Gegenwartsliteratur“. Insgesamt vier Gedichtbände liegen von ihm vor, er debütierte mit Heute Nacht im Dschungel. 50 Gedichte. (Oberbaumverlag 1981). Sein letzter Band, Stern in Sicht (MännerschwarmSkript-Verlag), erschien ein Jahr vor seinem Tod. Meyers Werk ist formbewusst und ironisch, das gilt insbesondere auch für seine Romantrilogie Biographie der Bestürzung (Verlag Eremiten-Presse), durch die er in der zweiten Hälfte der 89er Jahre größere Bekanntheit erlangte. Er war einer der wenigen deutschen Schriftsteller, der offen homosexuell lebte, einer der wenigen auch, der sich schon früh künstlerisch mit dem Thema AIDS und den Folgen auseinandersetzte. Mit großer Kunstfertigkeit setzt er der Banalität und dem Schrecken unserer Existenz eine heitere Gelassenheit entgegen. Anders gesagt: Er vermochte es, mit Leichtigkeit ernst zu sein. Ein Auswahlband seiner Gedichte, Korrekte Anmache. Liebesgedichte. (MännerschwarmSkript-Verlag 2004), und der Kindheitsroman Das Sonnenkind (Aufbau Verlag 2001) erschienen postum.
Mit Ton- und (nicht jugendfreien) Filmdokumenten
Mit Matthias Frings | Tilman Krause | Christoph Klimke | Stephan Lohse | Axel Schock | Gustav Peter Wöhler | Dieter Kremer (Gesang) und Torsten Silberbach (Gitarre)
Moderation: Holger Wicht