EIN SOMMERNACHTSTRAUM
von William Shakespeare
aus dem Englischen von Angela Schanelec in Zusammenarbeit mit Jürgen Gosch und Wolfgang Wiens
So schnell sind helle Dinge in Verwirrung.
Festvorbereitung am Herrscherhof: Die Hochzeit von Theseus und Hippolyta steht vor der Tür. Doch zuerst muss Theseus seinem besten Freund Egeus helfen. Dessen Tochter Hermia hat sich in den falschen Partner verliebt, in Lysander. Um Hermia umzustimmen, wird eine wirkungsvolle Drohkulisse aufgebaut. Den Liebenden bleibt nur eins: die Flucht in die Dunkelheit einer traumtrunkenen Juninacht. Dicht auf den Fersen folgen ihnen die Freund*innen Helena und Demetrius. Im fahlen Schein des wilden Settings verlieren Realität und Vernunft ihre normativen Konturen. Sexuelles Begehren und animalische Lust steigen auf und übernehmen die Macht. Wer es hier mit wem, wann, wo und wie treibt, bestimmt nicht der Zufall, sondern das Schicksal – und Puck. Der teuflische Troll verleiht mit seinem Liebessaft dem Begehren Schubkraft und entzieht allen, auf die er Einfluss hat, den Boden unter den Füßen.
Liebe, Trolle, Lust und Sex bestimmen die Nacht, in der auch ein paar Handwerker ihre laienhafte Aufführung von «Pyramus und Thisbe» proben. Gerade in der absoluten Naivität, mit der die Handwerker hier spielen, wird die Tragödie von verpasstem Glück und unerfüllter Sehnsucht zum Slapstick.
«Ein Sommernachtstraum» ist nicht nur die bekannteste Komödie von William Shakespeare, sondern auch die vielleicht abgründigste. Welten prallen hier aufeinander, die sich nur im Rausch in Einklang bringen lassen.
Stephan Kimmig inszeniert die Wesen aus Shakespeares berühmter Feenwelt als real existierende Sonderlinge, die am Rand der Gesellschaft eine Parallelwelt erschaffen. Schräg, unkonventionell und schillernd stellen sie das, was als normal gilt, radikal infrage.
Inszenierung Stephan Kimmig
Bühne Katja Haß
Kostüme Anja Rabes
Musik Michael Verhovec
Licht Gerrit Jurda
Video Mirko Borscht
Dramaturgie Barbara Sommer, Michael Billenkamp
Preisinformation:
10 € für Schüler*innen, Studierende, Azubis und Freiwilligendienstleistende bis 30 Jahre