In ihrem Stück Eine Version der Geschichte erzählt Simone Kucher von der Musikerin Lusine, die bei ihren Recherchen zum Genozid an den Armenier*innen auf ein Tondokument stößt, auf dem sie die Stimme ihres Großvaters wiedererkennt. Sie taucht ein in die Gewaltgeschichte des 20. Jahrhunderts und verliert sich in Fragen über Wahrheit und Lüge, Vergessen und Erinnern, Schweigen und Sprechen. Dabei verwendet Simone Kucher originale Tonaufnahmen, die in Kriegsgefangenenlagern mit einem alten Phonographen gemacht wurden. Sie verarbeitet echte Bilder, erweckt aber auch mündlich überlieferte Volksmärchen wieder zum Leben. Die szenische Lesung wird von Nelly Barseghyan mit Saro Emirze, Nairi Hadodo und Alina Manoukian auf die Bühne gebracht.

Im Rahmen von 100 + 10 – Armenian Allegories

© Nazek Armenakyan, Untitled from the series Red, Black White, 2021