Die Pianistin Elisabeth Brauß gehörte immer zu den Ersten in ihrem Jahrgang. Sowohl als Wunderkind, Jungstudentin, „BBC New Generation Artist“ oder „Rising Star“ deutete sich bereits an, dass Brauß sich als eine der vielversprechendsten und vielseitigsten Musikerinnen ihrer Generation entwickelt. Nach zahlreichen Wettbewerbssiegen, unzähligen Konzerten, solistisch, als Kammermusikpartnerin oder mit Orchester, schließt sich nun ein Kreis: Ihre Kunst perfektioniert sie gerade bei dem pianistischen Ausnahmekünstler Igor Levit, nachdem sie bereits in Kindertagen Klavierschülerin seiner Mutter war.
Zu ihrem Konzert bringt Elisabeth Brauß Werke mit, die sich mit Abschieden beschäftigen. Johann Sebastian Bach verabschiedete seinen „allerliebsten Bruder“ Johann Jacob auf den Weg nach Schweden mit einem eindrücklichen Capriccio. Beethoven schickte zum „Adieu“ seinem größten Förderer Erzherzog Rudolph von Österreich gleich eine ganze Sonate hinterher. Schumanns „Geistervariationen“ ist das letzte Werk vor der Einweisung in die Bonner Nervenheilanstalt. Schließlich markiert der Kompositionsprozess von Prokofjews 7. Klaviersonate einen herben Einschnitt im Leben des Komponisten, der vor den heranrückenden deutschen Truppen im Zweiten Weltkrieg aus Moskau evakuiert wurde.