FOTO: © Nana Franck

Endstation fern von hier

Das sagt der/die Veranstalter:in:

Eine immersive Stadtbewegung – Text von Juliane Hendes nach wahren Begebenheiten in Düsseldorf

 

1942, es herrscht Krieg in der Ukraine. Die junge Valentina muss hilflos mitansehen, wie deutsche Truppen auf brutalste Art und Weise in ihr Heimatland einmarschieren. Die Ukraine wird – wie zuvor schon Polen – von deutschen Truppen besetzt und die Bevölkerung zum Arbeitseinsatz gezwungen. Mit gerade einmal 17 Jahren wird Valentina in das für sie völlig fremde Düsseldorf deportiert, um hier für die Firma Duewag zu arbeiten, die in Lierenfeld Straßenbahnwagen baut. Valentinas Geschichte ist eine von vielen. Über 20 Millionen Menschen wurden zwischen 1942 und 1945 auf deutsches Reichsgebiet deportiert, um den durch Tod und Kriegseinsatz eingetretenen Arbeitskräftemangel auszugleichen. Sie kamen unter anderem aus Holland, Polen, Weißrussland, Litauen, Italien, Frankreich und der Ukraine und hielten ein Land am Laufen, das über ihre Heimatländer Elend und Leid brachte. Mitten in der deutschen Gesellschaft, direkt vor den Augen der deutschen Bevölkerung, mussten sie Zwangsarbeit leisten.

Auf einer fiktiv-autobiografischen Reise fängt das Theaterkollektiv Pièrre.Vers die Stimme von Valentina ein, stellvertretend für die Millionen von Betroffenen. ›Endstation fern von hier‹ ist eine immersive Theaterproduktion, die deutsche Erinnerungspolitik hinterfragt: Wie kann es sein, dass es 20 Millionen Betroffene, aber im Grunde keine Erinnerung gibt? An wen wird erinnert und warum? Für welche Verbrechen wird die Verantwortung übernommen? Und welche Schicksale bleiben im Schatten des größten Verbrechens der Menschheit für immer ungehört?

Nach ›Schwarz-helle Nacht‹, ›Aktion: Aktion!‹ und ›IM PROCESS‹ (ausgewählt zum nachtkritik Theatertreffen 2022) ist ›Endstation fern von hier‹ der vierte und letzte Teil einer performativen Auseinandersetzung des Theaterkollektivs mit historischen Begebenheiten aus der NS-Zeit, die die Stadt Düsseldorf und ihre Bewohner:innen bis heute prägen. Das Team um Regisseur Christof Seeger-Zurmühlen und Autorin Juliane Hendes begibt sich auf eine Zeitreise in die Vergangenheit, die drängendere Fragen für die Gegenwart aufwirft.

Das sagt die Presse:

»Eine außergewöhnlich sensible Mischung aus kühlen Fakten, der Dokumentation von menschenverachtendem NS-Terror und einem ergreifenden Einzelschicksal – in diesem Fall des ukrainischen Mädchens Valentina.« (Westdeutsche Zeitung)

»Eindringlich und erschreckend ist die Erzählung des Theaterkollektivs, das auch historische Daten und die Erfahrungen anderer Zwangsarbeiter in die Geschichte einflicht und von einer großartig geachteten Statisterie sowie dem sparsam, aber wirkungsvoll eingesetzten Sound von Bojan Vuletic unterstützt wird.« (theatermail nrw)

Infos

Die Performance startet auf dem Vorplatz des Stadtarchivs unweit des Düsseldorfer Hauptbahnhofs, Worringer Str. 140. Von dort geht es mit einem Sonderzug der Rheinbahn zum Historischen Betriebshof, Am Steinberg 35, wo der Hauptteil der Inszenierung stattfindet und die Veranstaltung auch endet. Bitte kleiden Sie sich dem Wetter angemessen, da die Performance teilweise unter freiem Himmel und in zugigen Räumen stattfindet.
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Direkt vor dem Betriebshof befindet sich eine Haltestelle der Straßenbahnen 701 und 706, in fußläufiger Nähe liegen zudem die Haltestellen der U71, U73 und U83. Von dort kommen Sie in einer rund 15-minütigen Fahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln zurück zum Hauptbahnhof – oder zu einem anderen Ziel Ihrer Wahl.
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Ticketpreise:
28,- normal
14,- ermäßigt
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Bitte beachten Sie, dass Tickets für die Vorstellung kein ÖPNV-Fahrausweis sind. Die Veranstaltung ist nicht barrierefrei.

 

Preisinformation:

28,- normal 14,- ermäßigt – – – Bitte beachten Sie, dass Tickets für die Vorstellung kein ÖPNV-Fahrausweis sind.

Location

Stadtarchiv Düsseldorf Worringer Straße 140 40210 Düsseldorf