»Es ist heute klar, dass es für Juden in Frankreich keine Zukunft mehr gibt. Ich sage jedem, der jung ist, dass er nach Israel oder in ein anderes sichereres Land gehen soll.« Mit diesen Worten wandte sich Rabbi Moshe Sebbag nach den Wahlen in Frankreich an die Juden und Jüdinnen der einstigen Grande Nation. Len Pens Rassemblement National wurde, obwohl es die meisten Stimmen auf sich vereinen konnte, durch ein breites linkes Wahlbündnis (Nouveau Front Populaire) an der Regierungsbeteiligung gehindert. Leider ist dies kein Grund zum Aufatmen, denn die Positionen des Bündnis überschneiden sich erheblich mit denen der französischen Rechtsaußen. Es zeichnet sich immer mehr ab, dass das gesellschaftliche Klima für Jüdinnen und Juden kaum besser wird. Insgesamt steigt die Gefahr für Rechtsstaat und Demokratie an, liberale Ideen verlieren an Zuspruch und die gesellschaftliche Mitte erodiert. Was bedeutet die Wahl in Frankreich für die Zukunft und welche Entwicklungen oder Auswirkungen lassen sich auch für die Situation in anderen Ländern feststellen? Über diese und weitere Fragen möchten wir mit euch und unserer Referentin Rebecca Schönenbach diskutieren.
Rebecca Schönenbach arbeitet als unabhängige Beraterin im Bereich der Terrorismusbekämpfung, speziell auch zum Themenbereich islamische Finanzierungen, außerdem auslandsbezogenem Extremismus. Als Spezialistin für Scharia und islamischen Extremismus hält sie Vorträge und berät Behörden, NGOs und Unternehmen. Darüber hinaus schreibt sie Fachbeiträge zu den Themenbereichen Islamic Finance, Islamismus, Radikalisierung und Frauenfeindlichkeit. Als Vorsitzende des Vereins Frauen für Freiheit engagiert sie sich gegen Gewalt gegen Frauen, vor allem gegen politische Gewalt mit dem Ziel, Gleichberechtigung abzuschaffen. Für den Verein Veto! Für den Rechtsstaat e.V. erstellt sie Analysen zu Themen wie Samidoun, Gesetzgebung gegen Extremismus, Korruption und Geldwäsche. Schönenbach ist Diplom-Volkswirtin mit Abschluss an der FU Berlin, Mitherausgeberin des Sammelbandes „Ich will frei sein, nicht mutig – FrauenStimmen gegen Gewalt“ (Alibri) und schreibt unter anderem für die WELT.
Eine Veranstaltung des Jungen Forums der Deutsch-Israelischen Gesellschaft Bremen/Unterweser e.V. mit Unterstützung der Amadeu Antonio Stiftung und Partnerschaft für Demokratie Bremen sowie der Deutsch-Israelischen Gesellschaft Bremen/Unterweser e.V. und dem Kulturzentrum Kukoon.