Der Experimentalchor Alte Stimmen auf den Spuren von Pauline Oliveros.
Jeder Ort, jeder Raum hat einen unverwechselbaren Klang, abhängig von Schallreflexionen, Geräuschen innerhalb oder außerhalb. Unser Gehirn filtert die meisten dieser Klänge sofort weg, wenn es sie z.B. als ungefährlich, hässlich, unbedeutend für uns interpretiert. Den Filter zu umgehen und die Wahrnehmung zu erweitern ist Ziel dieses Projektes, das sich an ein Konzept von Pauline Oliveros aus den „sonic meditations“ anlehnt.
Der Film environmental dialogue begleitet den Experimentalchor Alte Stimmen - ein seit 15 Jahren existierender einzigartiger Chor von Menschen ab 60 Jahren - auf seiner Expedition zu unterschiedlich klingenden Orten, um intensiv zuzuhören und mit ihnen vokal zu kommunizieren. Die Sängerinnen und Sänger führen einen Dialog mit Raum und Ort. Die „Interaktionen“ verschmelzen dabei zu einem Klang, dessen Quelle oft nicht mehr zuzuordnen ist.
In Köln war der Chor zu Gast im leerstehenden Gebäude der Melanchthon-Akademie kurz vor dem Abriss, im Café Fleur, im Nordpark in Riehl, im Treppenhaus der Cologne Oval Offices und in Kolumba, dem Kunstmuseum des Erzbistums Köln. Die Sängerinnen und Sänger haben die spezielle Energie dieser Orte erfahren und stimmlich aufgenommen, verstärkt, verlängert. Entstanden ist ein experimenteller Musikfilm, kombiniert mit persönlichen Statements. Eine Mischung aus Raumkonzert, Meditation, Hörsensibilisierung und Klassenfahrt.
D 2024, Chorleitung: Alexandra Naumann, Ortrud Kegel, Simon Rummel; Kamera und Schnitt: Uwe Schorn
Eine Veranstaltung des Experimentalchors Alte Stimmen, gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW aus dem Förderfonds Kulturelle Bildung im Alter, der Victor Rolff Stiftung und der SK KölnBonn.