FOTO: © Daniel Tyradellis, Foto: Anita Affentranger

Familie - (K)ein Auslaufmodell? mit Daniel Tyradellis - Ringvorlesung Beziehungsweise Familie

Das sagt der/die Veranstalter:in:

Am Anfang war das Mit-Sein. Doch wie ist dieses Miteinander verfasst?

Artikel 16 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte stellt die Familie als natürliche Grundeinheit der Gesellschaft vor. Eine genauere Definition, was diese umfasst, gibt sie nicht.

Grund genug, sich auf die Spur des Konzepts der Familie und ihrer Alternativen zu begeben. Was bedeutet es, einander verwandt zu sein?

Die interdisziplinäre Ringvorlesung ist der Auftakt zum gleichnamigen Themenjahr im Humboldt Forum, das im Herbst 2025 startet.

Familie ist ein unscharfer Sammelbegriff für unterschiedlichste Formen des Miteinanders. Sie steht für Herkunft und Zugehörigkeit, aber auch für Verpflichtung und Konflikt. Als ein zentraler Baustein des sozialen Lebens vermittelt die Familie Regeln und Normen, prägt Wünsche, Ängste und Zielvorstellungen. Zugleich gibt es keine verbindliche Definition dessen, was eine Familie ist. In unterschiedlichen Zeiten und Kulturen Kultur kann darunter sehr Verschiedenes verstanden und selbstverständlich gelebt werden. Die interdisziplinäre Ringvorlesung „Beziehungsweise Familie“ ist sich der widersprüchlichen Realität des heute insbesondere in den westlichen Industriestaaten verbreiteten Modells der Kernfamilie gewidmet und fragt nach Alternativen aus globaler Perspektive. Renommierte Wissenschaftler*innen verschiedener Disziplinen und Fachrichtungen stellen aktuelle Forschungen zur Diskussion, die sich mit den Potenzialen alternativer Familien- und Verwandtschaftskonzepte hinsichtlich ihrer kreativen, ethischen und innovativen Aspekte auseinandersetzen.

Die Vortragsreihe findet im Rahmen einer Kooperation des Institutionsverbunds im Humboldt Forum statt.

Programmatische Leitung des institutionsübergreifenden Clusters: Dr. Laura Goldenbaum

 

Daniel Tyradellis ist Philosoph und Kurator. Nach einem Studium der Philosophie und Wissenschaftstheorie wurde er 2003 am Lehrstuhl von Friedrich Kittler mit einer Arbeit zur Genese der Phänomenologie Husserls im Kontext der mathematischen Grundlagenkrise promoviert. Er war langjähriges Mitglied des DFG-Graduiertenkollegs „Codierung von Gewalt im medialen Wandel“ an der Humboldt-Universität und Teil der Forschungsgruppe „Gewalt der Archive“.

Seit 1997 arbeitet Tyradellis parallel zu den universitären Tätigkeiten als Leitender Kurator meist transdiziplinärer Ausstellungen in zahlreichen Museen, u.a. Deutsches Hygiene-Museum Dresden, Jüdisches Museum Berlin, Deichtorhallen Hamburg. Sein Forschungsschwerpunkt liegt in der engen Verzahnung von Theorie und Praxis der Kuratierens als einer eigenen Art kulturwissenschaftlicher Forschung. Die von ihm konzipierten Ausstellungen versteht er als Experimente des Denkens im Raum.

Seit Oktober 2021 hat er den Lehrstuhl der Stiftungs-Professur Humboldt Forum für Theorie und Praxis des interdisziplinären Kuratierens, gefördert von der Bundesbeauftragten für Kultur und Medien, inne.

 

Weitere Termine: 

11.12.2024 18:00-20:00 Uhr: Digitale Verwandtschaft: Memes als Bindeglied in der Kultur der Digitalität für Menschen ab dem Grundschulalter mit Petra Anders

08.01.2024 18:00-20:00 Uhr: Familie, Sorge, Staat: Ideale der Zugehörigkeit und Praktiken der Exklusion mit Tatjana Thelen

- Eintritt frei

- Dauer: 120 min

- Sprache: Deutsch

- Saal 3, EG

- Teil von: Ringvorlesung Beziehungsweise Familie

Location

Humboldt Forum Schloßplatz 10178 Berlin

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