Mit ihrer Performance »Für Morgen« erfindet Finja Sander eine neue Form kollektiven Erinnerns: Vergleichbar eines Re-enactments übersetzt sie Ernst Barlachs Mahnmal »Der Schwebende« mit den unverkennbaren Gesichtszügen von Käthe Kollwitz in ihre eigene Körperlichkeit und befragt dabei sowohl Erinnerungskultur als auch Denkmalgeschichte.
Für die Dauer von einer Stunde hängt die Künstlerin in einem raumgreifenden Metallgestell über dem Boden. Gehalten wird sie durch drei Gurte, die auf die originale Konstruktion des »Schwebenden« verweisen. So inszeniert sich Finja Sander selbst als Skulptur und eindrückliche Erweiterung des Ehrenmals von Barlach, das an die Toten des Ersten und Zweiten Weltkriegs erinnert – und aktualisiert seine Botschaft in eindrucksvoller Stille und Unbewegtheit als atmender, lebender Körper.
Mit ihrer Kölner Aufführung am 26. Oktober 2023 im Stiftersaal des Wallraf als Standort_10 bezieht sich Finja Sander auf den »Schwebenden« in der Antoniterkirche selbst sowie auf dessen ideelle Verwandtschaft zu Käthe Kollwitz‘ Mahnmal »Trauernde Eltern« in der Kirchenruine Alt St. Alban, der ersten Gedenkstätte des Bundes für die Gefallenen beider Weltkriege, die vom Stiftersaal aus einsehbar ist.
Wo?
Stiftersaal im
Wallraf-Richartz-Museum & Fondation Corboud
Obenmarspforten (Am Kölner Rathaus)
50667 Köln
Programm
Finja Sander FÜR MORGEN_standort_10
Donnerstag, 26. Oktober 2023
18:00 Uhr
Einlass
18:00 - 19:00 Uhr
Performance FÜR MORGEN von Finja Sander
19:00 Uhr
Artist-Talk
mit Finja Sander, Markus Herzberg (Citykirchenpfarrer an der Antoniterkirche)
und Katharina Koselleck (Direktorin des Käthe Kollwitz Museum Köln)
19:30 Uhr
Get together im Museumsfoyer
Eintritt:
4 € / erm. 2 €
Eintritt frei für Mitglieder des Vereins der Freunde des Wallraf-Richartz-Museum und des Museum Ludwig e.V.
www.kunstfreunde.koeln