Kaum ein Sprachthema polarisiert so sehr wie das Gendern, also der Gebrauch geschlechterinklusiver Formen wie „Studierende“ oder „Ärzt*innen“. Für die einen ist es sinnvoll und zeitgemäß, gendersensible Sprache zu benutzen, für die anderen ärgerlich und nutzlos. Auch in der Wissenschaft gibt es ganz unterschiedliche Positionen. Der Vortrag von Prof. Stefan Hartmann (Heinrich-Heine-Universität) gibt einen Überblick über diese Positionen sowie über die aktuelle Forschung zu der Frage, wie gendersensible Formen tatsächlich verstanden werden und ob ihr Gebrauch einen messbaren Einfluss hat. Hat Gendern das Potential, die (soziale) Wirklichkeit zu verändern – oder ist das nur ein Trugschluss? In diesem Zusammenhang wird auch ein Kooperationsprojekt der Heinrich-Heine-Universität und der Technischen Universität Dresden mit der Stellenbörse StepStone vorgestellt, das untersucht hat, ob und wie sich der Gebrauch geschlechtersensibler Sprache bei Online-Stellenanzeigen auswirkt.