Freispruch ist ein Ermächtigungsprojekt von FLINTA* Personen, die versuchen, gemeinsam aufzuarbeiten, was es bedeutet, in einer Übergriffs-Bejahenden, ja in einer Vergewaltigungskultur (rape-culture) aufzuwachsen.
Im Sommer 2023 begann dazu ein gemeinsamer Prozess des Erzählens, Entromantisierens, Entzerrens. Ein Prozess, um eine neue Sprache zu finden, in der mensch über sexuelle und sexualisierte Gewalt sprechen kann, ganz konkret und persönlich: Als gesellschaftlicher Machtmissbrauch, als Männerding, als Frauending, als nicht-binäres Personending, als persönliches Ding, als Struktur eines Systems. Einen Prozess, um sich eigene Worte zu schaffen, für das, was mit und um uns passiert. Wir haben versucht, Diskursräume zu eröffnen, die so bisher (für uns) nicht existiert haben, in denen ein Gespräch entstehen kann, fernab davon, eine Opferrolle zu diskutieren. Ein selbstermächtigtes Gespräch. Gemeinsam schaffen wir ein Umfeld, das jede Form von Opfer-Beschuldigung (victim-blaming) verneint, das Gemeinschaft stiftet und durch Vielstimmigkeit von den überindividuellen Grundpfeilern für sexuelle Gewalt spricht.
Jetzt ist es Herbst, 2024. Wir eröffnen den Raum erneut. Diesmal in Unterhaching und Berlin. Mit künstlerischen Mitteln kämpfen wir uns frei, zwischen Beschreiben und Umschreiben, Benennen und Neu Erfinden. Wir finden uns, sind in unserer healing era, sind ein wir, das sich gegenseitig stützt. Das Projekt wirkt den Vereinzelnungsmechanismen entgegen, die bei Betroffenen wirken und die eine Täter*innen schützende Gesellschaft anwendet. Wir laden euch ein, in unser “wir” zu kommen. Die Welt gehört den Mutigen. Wir holen sie uns zurück.
VORSTELLUNGEN SCHLOSSALLEE
31.10. / 18 Uhr / auf Einladung oder Anfrage (gemeinsame aktive Arbeit im Safer Space), bei Interesse Mail an: entgegen_der_vereinzelung@web.de
02.11. / 19 Uhr – Open End (mind. 3 Stunden)
Richtpreis: 15€
VORSTELLUNGEN BERLIN «Le Lampenfieber Festival»
09.11. / 19 Uhr – Open End / Weitere Infos: theaterimnu.de/le-lampenfieber-theater
INFOS ZUM ABEND:
Der Einlass ist von 19 – 19:30 Uhr fließend: Um euch willkommen zu heißen, starten wir mit individuellen Einlassgesprächen. Kommt bitte in diesem Zeitraum. Dann laden wir euch ein, an unserem gemeinsamen Raum teilzuhaben. Der Abend ist so lang wie es sich ergibt, ihr dürft so lange bleiben wie ihr möchtet und gehen wann ihr wollt. Es gibt einen Ruheraum in den ihr euch jederzeit zurückziehen könnt.
ACHTUNG: Es gibt begrenzte Plätze (max. 25)
Inhaltswahrnung: Die Themen sexuelle und sexualisierte Gewalt, physische und psychische Gewalt werden zum Teil sehr explizit benannt.
Dieses Projekt wird gefördert durch die Wiederaufnahmeförderung des Verbands darstellende Künste Bayern sowie durch die Münchner Regenbogen-Stiftung.