Und, hat es dir geschadet?
Lena Christs "Erinnerungen einer Überflüssigen" weitergedacht - ein Theaterabend über das Überleben.
Nach einer glücklichen Kindheit bei den Großeltern in Glonn kommt die achtjährige Lena Christ zu ihrer Mutter ins Wirtshaus nach München, wo sie fortan in der Küche und in der Gaststube tatkräftig mit anpacken muss, als kostenlose Arbeitskraft im Familienbetrieb. Was sich zunächst wie ein Geschenk anfühlt, entwickelt sich schnell zum Albtraum. Ihre Mutter gönnt ihr keinen guten Tag. Die „Wirtsleni“ leidet unter der Gleichgültigkeit und den brutalen Misshandlungen ihrer Mutter. Immer wieder versucht sie auszubrechen, immer wieder kehrt sie ins Wirtshaus und zur Mutter zurück.
Nach einer gescheiterten Ehe und drei Kindern gelingt ihr der Aufbruch in ein neues Leben – ein Leben als Schriftstellerin. Auf einer Parkbank vor der Alten Pinakothek sitzend beginnt sie, ihr Leben aufzuschreiben. Ihr erstes Buch „Erinnerungen einer Überflüssigen“ erzählt von einem kleinen Mädchen, das mit dem Wind um die Wette rennt und versucht, ihn zu überschreien. Es handelt von der gewaltsamen Unterdrückung der Mutter, den Schlägen des Ehemanns, aber auch vom mutigen Widerstand, vom Nichtaufgeben – und vom Überleben.
Über 100 Jahre später begibt sich Annette Paulmann auf die Suche nach Lena Christ und entdeckt ihre eigene Kindheit wieder – und wie es war, im Wirtshaus mit der Mutter… Ein assoziativer Theaterabend über zwei Biografien, der nach den Abgründen von Ausbeutung, Abhängigkeit und Liebe fragt: Vieles können wir entscheiden, aber nicht, wer unsere Mutter ist – und bleibt.
Preisinformation:
Do-Sa: 15-45€, So-Mi: 10-40€, unter 30 Jahren jede Platzkategorie: 10€