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Geniale Frauen

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Geniale Frauen.
Künstlerinnen und ihre Weggefährten

Das Bucerius Kunst Forum zeigt mit Geniale Frauen. Künstlerinnen und ihre Weggefährten den Werdegang herausragender Künstlerinnen vom 16. bis 18. Jahrhundert. Erstmals wird der familiäre Kontext, in dem die Künstlerinnen ihre Karriere entwickelten, thematisiert und durch die Gegenüberstellung mit Werken ihrer Väter, Brüder, Ehemänner und Malerkollegen sichtbar gemacht. Heute oftmals vergessen, waren die Künstlerinnen ihrerzeit in jeglichen familiären Konstellationen außerordentlich erfolgreich: Sie wurden Hofmalerinnen, Lehrende, Unternehmerinnen, aber auch Verlegerinnen und darüber hinaus mit höchsten Auszeichnungen versehen.

Die Ausstellung präsentiert rund 30 Künstlerinnen und 150 Werke, u.a. von Sofonisba Anguissola, Judith Leyster, Marietta Robusti (der Tochter Tintorettos) und Angelika Kauffmann. Meisterhafte Porträts, Stillleben und Historien in Malerei, Zeichnung und Druckgrafik von der Renaissance, über die Zeit des Barock bis zum beginnenden Klassizismus aus ganz Europa werden in Hamburg zusammengeführt. Dabei werden zum ersten Mal Werke von Künstlerinnen denen ihrer männlichen Kollegen so pointiert gegenübergestellt, dass sowohl formale als auch stilistische Gemeinsamkeiten und Unterschiede deutlich werden.

Eine Künstlerkarriere einzuschlagen war für Frauen in der Frühen Neuzeit möglich, jedoch nicht vorgesehen und unterlag deshalb stets besonderen Herausforderungen. Für eine freie Berufsausübung war die Zugehörigkeit zu einer Zunft notwendig, diese wurde Frauen jedoch, je nach Region verwehrt, oder andernfalls mit Hürden und Kosten versehen. Auffallend viele zu dieser Zeit tätige Künstlerinnen stammten daher aus Künstlerfamilien oder wurden in solche eingeheiratet. Sie arbeiteten ihren Vätern, Brüdern und Ehemännern zu und waren oftmals im Verborgenen tätig. An den königlichen Höfen Europas sah die Situation anders aus: Aufgeschlossen gegenüber der eigentlichen künstlerischen Leistung – unabhängig von Herkunft oder Geschlecht – konnten am Hofe Frauen offen als Künstlerinnen tätig sein. Künstlerinnen wie Lavinia Fontana, Anna Dorothea Therbusch und Rachel Ruysch setzten sich in ihrer Zeit gegen gesellschaftliche Normen durch und genossen so unter ihren Zeitgenossen hohe Ankerkennung. Dass sie in Vergessenheit gerieten, liegt auch in der Geschichte der Kunstwissenschaft begründet, in der bis ins fortgeschrittene 20. Jahrhundert ein männlicher Blick vorherrschte.

Die Ausstellung zeigt den einzigartigen Werdegang dieser frühen Künstlerinnen und bietet neue Erkenntnisse zu ihrem Leben und Wirken sowie Denkanstöße zu gegenwärtigen Themen wie Gleichstellung und Vereinbarkeit von Beruf und Familie.

Location

Bucerius Kunst Forum Alter Wall 12 20457 Hamburg

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