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Goldings Bernstein Stewart

Das sagt der/die Veranstalter:in:

Seit mehr als drei Jahrzehnten stehen Larry Goldings, Peter Bernstein und Bill Stewart als fest verschweißtes Orgeltrio auf der Bühne – eine Formation, die längst Kultstatus erreicht hat und immer wieder zeigt, wie lebendig und überraschend modern dieses klassische Jazz-Format sein kann. „Perpetual Motion“ markiert dabei nicht nur ein weiteres Kapitel ihrer außergewöhnlich langen Zusammenarbeit, sondern auch ein erneutes Statement von drei Musikerpersönlichkeiten, die den Sound des zeitgenössischen Jazz nachhaltig geprägt haben.
Während Physiker das Konzept eines „Perpetuum mobile“ bis heute für undenkbar halten, liefern Goldings, Bernstein und Stewart einen musikalischen Gegenbeweis: Seit der Schulzeit spielen sie zusammen, haben zahlreiche Solokarrieren gemeistert, Umzüge und Veränderungen überstanden – und dennoch wirkt ihr Zusammenspiel mühelos, federnd und voller Energie. Die New York Times bezeichnete sie bereits Mitte der 1990er-Jahre als „das beste Orgeltrio des vergangenen Jahrzehnts“, und ihr Ruf als innovatives, bestens aufeinander eingespieltes Ensemble hat sich seither nur weiter gefestigt. Vierzehn Alben und zwei DVDs dokumentieren den unverwechselbaren Gruppenklang, der sowohl Standards in völlig neuem Licht erscheinen lässt als auch eigene Kompositionen mit stilistischer Tiefe verbindet. DownBeat würdigte ihr Album Ramshackle Serenade etwa als subtilen Befreiungsschlag von Orgeltrio-Klischees – atmosphärisch, elegant, jenseits jeder Routine.


Larry Goldings, 1968 in Boston geboren, gilt heute als eine der herausragenden Stimmen an der Hammond-Orgel. Seine musikalische Vielseitigkeit reicht von Jazz über Funk bis zu Pop- und Elektronikproduktionen, und sein charakteristischer Sound ist auf unzähligen Aufnahmen zu hören – von Michael Brecker über Madeleine Peyroux bis zu James Taylor, mit dem er seit 2002 regelmäßig tourt. Neben seiner Tätigkeit als Sideman ist Goldings als Komponist, Arrangeur und Produzent gefragt, seine Musik taucht in Filmen und TV-Produktionen wie The Office oder Funny People auf, und 2007 wurde er gemeinsam mit Jack DeJohnette und John Scofield für einen Grammy nominiert. Sein Spiel vereint harmonische Raffinesse, Wärme und Experimentierfreude – eine Mischung, die ihn zu einem der prägenden Organisten und Pianisten seiner Generation macht.


Peter Bernstein, Jahrgang 1967, kam ursprünglich über das Klavierspiel zur Musik, bevor er mit 13 die Gitarre für sich entdeckte. Seit Ende der 1980er-Jahre gehört er zu den gefragtesten Gitarristen des internationalen Jazz – sei es an der Seite von Meistermusikern wie Sonny Rollins, Jimmy Cobb oder Bobby Hutcherson oder in Projekten mit zeitgenössischen Größen wie Brad Mehldau, Joshua Redman oder Diana Krall. Seine Aufnahmen als Leader zeugen von melodischer Klarheit und feinem Gespür für Struktur, und sein tiefes Verständnis der Musik von Thelonious Monk zeigt sich eindrucksvoll auf seiner Einspielung Monk. Gitarrenlegende Jim Hall lobte ihn schon in den 1990ern als „den beeindruckendsten jungen Gitarristen“ seiner Zeit.


Bill Stewart, 1966 in Iowa geboren, gehört zu den stilprägendsten Schlagzeugern des modernen Jazz. Internationale Bekanntheit erlangte er früh durch seine Zusammenarbeit mit John Scofield, mit dem er über Jahre hinweg weltweite Maßstäbe für interaktive, moderne Jazzrhythmik setzte. Seine Handschrift – melodisch denkende Phrasierung, komplexe Polyrhythmik und ein zugleich wuchtiges wie sensibles Klanggefühl – hat längst eine neue Generation von Drummern geprägt. Stewart arbeitete unter anderem mit Michael Brecker, Lee Konitz, Pat Metheny oder Maceo Parker und veröffentlichte mehrere Alben mit eigenen Kompositionen, die ebenso fantasievoll und präzise sind wie sein Schlagzeugspiel.


Die Dynamik zwischen den drei Musikern speist sich aus jahrzehntelanger Vertrautheit und gegenseitigem Respekt. Bernstein fasst es treffend zusammen: Dieses Trio sei für ihn ein Ort, an dem er gleichzeitig gefordert und getragen werde – ein Raum, in dem jedes Risiko möglich ist, weil die anderen es auffangen. Trotz der individuellen Entwicklungen und Erfolge kehren Goldings, Bernstein und Stewart immer wieder zusammen – und jedes Mal scheint ihre Musik noch klarer, reifer und gleichzeitig voller Spielfreude zu werden.

Location

domicil Hansastr 7-11 44137 Dortmund

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