In der Performance „the lord loves changes, it’s one of his greatest delusions“ in der Heilige-Geist-Kirche kombiniert Kahrs Orgelspiel mit einem Pfeifchor, der das musikalische Material bis zur Erschöpfung dekonstruiert. Basierend auf dem Werk „Gay Guerrilla“ (1979) des US-amerikanischen Komponisten Julius Eastman, das wiederum auf dem Choral „Ein feste Burg ist unser Gott“ (vor 1529) von Martin Luther basiert, entfaltet sich ein vielschichtiger Kommentar über Wandel, Widerstand und die symbolische Kraft musikalischer Zitate. Die Performance, ursprünglich als Videoarbeit konzipiert, findet erstmals live in einer Kirche statt – einem Ort, der selbst durch sakrale und politische Geschichte aufgeladen ist.
the lord loves changes, it’s one of his greatest delusions, 2018
Pfeif-Chor und Orgel
Alexander Moosbrugger – Orgel
Ort: Ev. Heilige-Geist-Kirche, Perleberger Straße 36, 10559 Berlin
Im Frühjahr 2026 findet im Rahmen der Ausstellung von Annika Kahrs ein Performance-Programm statt, das erstmals einen Überblick über die Performances der Künstlerin aus den vergangenen 16 Jahren zeigt. Auch in diesen Arbeiten hinterfragt Kahrs musikalische Strukturen sowie Codes und Parameter von Musikproduktion, Aufführungspraxis und Hörgewohnheiten. Indem sie Virtuosität in Frage stellt und bewusst traditionelle Formen auflöst, entsteht ein neues Verständnis von musikalischer Erfahrung.
Die Performances sind Teil der Veranstaltungsreihe „Hamburger Bahnhof On Tour“. Mit dieser Reihe legt das Museum zu seinem 30-jährigen Jubiläum einen besonderen Schwerpunkt auf die Vernetzung mit anderen Berliner Kulturakteuren.
Ab Mai 2026 finden in der Reihe begleitend zur Ausstellung „Five Preludes“ von Saâdane Afif drei weitere Abende mit von ihm konzipierten Performances statt.
Eine Veranstaltung von Freunde* Guter Musik Berlin e. V.
in Zusammenarbeit mit
Hamburger Bahnhof – Nationalgalerie der Gegenwart
Musikinstrumenten-Museum SIM PK
Berliner Medizinhistorisches Museum der Charité
Ev. Heilige-Geist-Kirche-Gemeinde
Gefördert durch den Hauptstadtkulturfonds
Preisinformation:
Vorverkauf über reservix.de (ab Ende Januar 2026)
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