Hamlet Lavastida hinterfragt in seiner ersten Soloausstellung „Revolución sin la Revolución“ (Revolution ohne die Revolution) in Frankfurt am Main die visuelle Sprache des kubanischen Sozialismus. Mit filigranen Papierschnitten und großformatigen Wandarbeiten deckt er auf, wie staatliche Narrative die Geschichtsschreibung prägen und fordert eine kritische Auseinandersetzung mit der Gegenwart Kubas. Dabei nutzt Lavastida ein selbst erstelltes Archiv aus wieder angeeigneten Bildern, Texten und Symbolen, vorwiegend aus den 1960er und 70er Jahren. Auch Grundrisse geheimer politischer Funktionsbauten finden Eingang in seine Arbeiten, wie dem Gefängnis Villa Marista in Havanna, wo politische Gefangene festgehalten werden. Seit 2022 im Exil in Berlin lebend, war Lavastida Teil der Demokratiebewegung 27N. Als Künstler und Aktivist verbindet Lavastida seine historischen und künstlerischen Recherchen mit der Forderung nach Transparenz und Freiheit für regimekritische Positionen.
Hamlet Lavastida (*1983 in Havanna/Kuba) war 2020–2021 Stipendiat der KfW Stiftung in Kooperation mit dem Künstlerhaus Bethanien, Berlin. 2022 wurde er mit dem Freedom of Expression Award des Index on Censorship in der Kategorie Kunst und dem Idealist of Contemporary Art Prize ausgezeichnet. Er war Teil der Kyjiw Biennale (Wien) sowie der documenta 15 (Kassel) und hat in renommierten Museen, wie dem Albertinum (Dresden), dem Museo Nacional Centro de Arte Reina Sofía (Madrid), Artium Centro-Museo Vasco de Arte Contemporáneo (Vitoria-Gasteiz) und Zentrum für zeitgenössische Kunst Schloss Ujazdów (Warschau) ausgestellt.
Kuratorin: Rose Field
Assistenzkuratorin: Alica Sänger
Öffnungszeiten I 10.12.24 – 02.02.2025
Di-Fr I 13:00 – 19:00
Sa-So I 12:00 – 18:00
Mo geschlossen I An Feiertagen bleibt die Ausstellung geschlossen.
Eintritt frei. Eine Anmeldung während der regulären Öffnungszeiten ist nicht erforderlich.