Hanji bezeichnet handgeschöpftes koreanisches Papier, das in einem aufwendigen Prozess aus der inneren Borke des Maulbeerbaums gewonnen wird. Es ist besonders beständig, aber zugleich geschmeidig und leicht formbar, lichtdurchlässig und atmungsaktiv. Dank seiner positiven Eigenschaften ist es vielfältig einsetzbar: als Schreib- und Malgrund, in der Architektur, zur Herstellung von Kleidung, Kunsthandwerk oder Alltagsgegenständen. In der zeitgenössischen Kunst hat es als Medium ebenso seinen Platz gefunden wie in der Restaurierung von Kulturgütern.
Die Sonderausstellung Hanji. Papierkunst aus Korea vermittelt einen Eindruck von der Ästhetik und den Verwendungsmöglichkeiten des koreanischen Papiers. Ausgewählte Arbeiten von Dongsam Park und Heamija Kim stehen dabei im Fokus der Präsentation.
Dongsam Park, der Visuelle Kommunikation an der Kunsthochschule Kassel studiert hat, bewegt sich im Kontext der zeitgenössischen Kunst. Seiner monochrom-weißen Werkserie Silhouette, in der er das Wesen von Objekten und Handlungen hinterfragt, ist ein separater Raum im 2. OG des Hauses gewidmet.
Heamija Kim ist Trägerin des Immateriellen Kulturerbes Nr. 60 (seagjijang) der Provinz Nord-Jeolla und auf die Verarbeitung farbiger Papiere spezialisiert. Die Stärke des hanji nutzend, schneidet, schichtet und faltet sie Papier zu funktionalen Kästen und Truhen. Ihre Arbeiten, darunter reich verzierte Hochzeitstruhen, finden im 1. OG im Freskensaal vom Museum Fünf Kontinente ihren Platz. Dongsam Park und Heamija Kim waren bei zahlreichen Ausstellungen vertreten und wurden mehrfach ausgezeichnet.
Die Ausstellung Hanji. Papierkunst aus Korea entstand in enger Zusammenarbeit mit dem Generalkonsulat der Republik Korea, dem Korea Traditional Culture Center und der Stadt Jeonju, einem Zentrum der hanji-Herstellung.