So sehr die vergangene Dekade durch einen politischen Rechtsruck geprägt war, so sehr kam es auf gesellschaftlicher Ebene zu einem Erstarken feministischer Bewegungen – einer Blütezeit des Aufruhrs, des gemeinsamen körperlichen Erlebens vom Gemeinschaft beim Gang auf die Straße und der Demonstration von Widerstand. Es war eine Zeit, in der neue Fragen zum Verständnis von Geschlechtlichkeit gestellt wurden und in der jahrzehntelang aufgebaute Tabus dekonstruiert wurden; eine Zeit, in der eine neue Sprache gesucht wurde, welche den Rahmen von Stereotypen sprengen, binäre Konstruktionen auflösen und auch Personen, Gruppen und Themen berücksichtigen kann, die bislang in den Bereich der sozialen Unsichtbarkeit gedrängt worden waren.
Die im Programm „Good Girls No More“ versammelten Kurzfilme entstanden im Laufe der vergangenen Dekaden und reagieren zum Teil auf diese Veränderungen, treten mit ihnen aufmerksam und sensibel in Kontakt, sagen sie teilweise voraus, bilden das Präludium eines anschwellenden Aufbegehrens gegen die engen, erdrückenden gesellschaftlichen Erwartungen und entwerfen eine Genealogie des Widerstands.
Kuratorinnen: Weronika Adamowska, Marta Golba-Naumann & Kasia Świątoniowska
Ćwiczenia korekcyjne / Correction Exercises
Anima, R: Agnieszka Polska, PL 2008, 8 min, OmeU
Grandmamauntsistercat
Experimentalfilm, R: Zuza Banasińska, PL/NL 2024, 23 min, OmeU
Ja i moja gruba dupa / My Fat Arse and I
Anima, R: Yelyzaveta Pysmak, PL 2020, 10 min, OmeU
Nie masz dystansu / You Are Overreacting
Animadok, R: Karina Paciorkowska, PL 2018, 4 min, OmeU
Strajk polskich kobiet / Polish Women on Strike
Dok, R: Kasia Prus, PL 2016, 3 min, OmeU
Krew i kwiaty / Blood and Flowers
Anima, R: Sabina Gryczan, PL 2023, 18 min, OmeU
The Vibrant Village
Dok, R: Weronika Jurkiewicz, PL/HU 2019, 7 min, OmeU
Ubierz mnie / Dress Me
Dok, R: Małgorzata Goliszewska, PL 2011, 16 min, OmeU