Achtung Analog-Fans und FilmnostalgikerInnen: Ausnahmsweise ist dies die Gelegenheit, unsere sonst nur Mitgliedern vorbehaltene Reihe „Archiv-Matinée“ kennen zu lernen: Alle zwei Monate veranstalten wir kostenlose Film-Matinéen mit Frühstück und Filmgesprächen, wo Filmschätze aus unserem umfangreichen Filmarchiv mit unseren analogen Filmprojektoren zur Aufführung gelangen. Also Kino von früher wie früher. Zur Einstimmung gibt es ab 10 Uhr im Foyer ein Frühstücksangebot mit Croissant+Heißgetränk für 2,50€, ab 11 Uhr startet dann die Einführung.
Bremen 1968. Die Oberstufe eines Gymnasiums lehnen sich gegen die autoritären Strukturen in ihrer Schule auf. Im Mittelpunkt der Revolte steht der Schüler Rull, der jegliche Ordnung und Verwaltung ablehnt. Mit immer neuen Ideen und Aktionen provoziert er seine Umwelt und macht Lehrer, Mitschüler*innen und Polizei gleichermaßen lächerlich. Rull geht dermaßen in seiner Rolle als Provokateur auf, dass er nicht nur das angepasste Establishment, sondern die Organisation des Protestes selbst sabotiert. Als er wegen Hakenkreuzschmierereien von der Schule verwiesen werden soll und sich Mitschüler*innen mit ihm solidarisieren wollen, nimmt er ihnen durch seine protestlose Akzeptanz der Strafe jede Möglichkeit zum Widerstand.
DER Bremen-Film. Kino als Spielwiese für soziale Utopien. Peter Zadek dient der Mikrokosmos Schule als Versuchsanordnung für die 68er-Utopie einer klassenlosen und herrschaftsfreien Gesellschaft. Und sein Film ist ebenso ein Dokument Bremens Ende der 1960er Jahre: In der Sögestraße war Autoverkehr erlaubt, die Straßen in der Stadt waren nicht zugeparkt, die Abiturprüfung wurde im Anzug geschrieben usw.
Das Kommunalkino Bremen e.V. besitzt die beiden einzigen 35 mm-Kopien des Films. 1995 nutzten wir die finanziellen Möglichkeiten anlässlich des UNESCO-Jahres „100 Jahre Kino“ zum Erwerb. „Ich bin ein Elefant, Madame“ wurde 2019 im Rahmen des „Förderprogramms Filmerbe“ vom Deutsches Filminstitut & Filmmuseum digitalisiert.