Das sagt der/die Veranstalter:in:
Wo überschneiden sich Pina Bausch und die ZDF-Hitparade, besonders im Hinblick auf ihren nationsbildenden Charakter? Inspiriert vom Untertitel “Schlagerballett” einer frühen Arbeit Bauschs, und deren Kompanie, die man vielleicht als größten Exportschlager deutscher “Hochkultur” bezeichnen könnte, begibt sich die Choreografin und Performerin Joana Tischkau auf die Suche nach Möglichkeiten, die deutsche Heimaterzählung zu queren. In der Tradition Schwarzer Deutscher Schlagerstars wie Roberto Blanco, Randolph Rose, Marie Nejar oder Tina Daute ertanzen und ersingen die Performer*innen sich eine ästhetische Germanness, die unabhängig von Weißsein und Heteronormativität Sinn ergibt. Nach “Last Night a DJ took my life” (Schauspielhaus Zürich) holt Joana Tischkau eine weitere Kiste aus dem Archiv des “Deutschen Museums für Schwarze Unterhaltung und Black Music” hervor, das 2020 am HAU seine Türen geöffnet hat, um die unwahrscheinliche, jedoch einleuchtende Matrix Deutschland, Showbiz, White Supremacy zu bearbeiten.