ifs-Begegnung: Gender & Diversity mit »Tiger Stripes«
Mittwoch, 05. Februar 2025 | 19 Uhr
Eintritt frei
Filmforum NRW | Kino im Museum Ludwig
Bischofsgartenstr. 1 | 50667 Köln
AUF DER LEINWAND:
»Tiger Stripes«
(Spielfilm, TW / SG / FR / DE / NL / ID / QA 2023, 95 Min, Regie: Amanda Nell Eu, Original mit deutschen und englischen Untertiteln)
Anschließend Filmgespräch mit Foo Fei Ling, Filmproduzentin Tiger Stripes und Gründerin Ghost Grrrl Pictures, moderiert von Dr. Maxa Zoller (Künstlerische Leitung IFFF Dortmund+Köln)
Das Gespräch findet in englischer Sprache statt.
»Tiger Stripes« ist ein feministischer Horrorfilm aus Malaysia und die erste Cannes-Auszeichnung einer malaysischen Regisseurin.
Amanda Eus Debütfilm, der 2024 den Grand Prix der Semaine de la Critique gewann, erzählt die Verwandlung der 12-jährigen Zaffan von einem quirligen Teenager in einen nachts durch die Wälder streifenden Tiger. Der Grund dieser Metamorphose: eines Tages setzten Zaffans Blutungen ein. Die strenge Mädchenschule, ein vermeintlicher Schamane und sogar ihre Freundinnen versuchen – vergebens – Zaffans Kräfte rückgängig zu machen und den Tiger in ihr zu bändigen. Die Geschichte eines Teenagers, die mit dem Erwachsenwerden und der darauffolgenden Stigmatisierung durch eine konservative Gesellschaft konfrontiert ist, wird in »Tiger Stripes« mit fantastischen Mitteln erzählt, ohne dabei an sozialkritischer Kraft zu verlieren.
Das Horrorgenre erfreut sich besonderer Beliebtheit bei jungen Cineastinnen. Vor allem in letzter Zeit bedienen sich immer mehr Regisseurinnen dieses Genres, um Geschichten von Unterdrückung und Empowerment zu erzählen. In diesem Sinne folgt »Tiger Stripes« der Tradition des indonesischen Films »Marlina, the Murderer in Four Acts«, ein Rape-Revenge Horrorstreifen und der erste Film einer Regisseurin aus Südostasien, der für den Directors’ Fortnight Award in Cannes nominiert war. Ebenso wurde der Kurzfilm »Washhh« von Mickey Lai aus Malaysia 2024 mit Locarnos Pardino d'Oro ausgezeichnet. Was hat es mit dem südostasiatischen Kino, Horror und der Menstruation auf sich? Wie werden kulturelle Aspekte Malaysiens in Bezug auf Ethnizität, Religion, Oral History und Mythenerzählungen in und mit diesem Genre verwoben? Diese und andere Fragen über die zeitgenössischen Entwicklungen im asiatischen Kino werden wir mit der Co-Produzentin Foo Fei Ling im Anschluss an den Film besprechen.
Foo Fei Ling ist eine Filmproduzentin aus Kuala Lumpur, Malaysia. Sie ist Absolventin von Berlinale Talents, Rotterdam Lab und EAVE Ties That Bind. Seit 2008 war sie an vielen unabhängigen Filmen in Malaysia beteiligt. Zu ihren Produktionsarbeiten gehört »If It’s Not Now, Then When?« (James Lee, 2012) und »Voyage to Terengganu« (Amir Muhammad und Badrul Hisham Ismail, 2016). 2019 gründeten sie und die Autorin und Regisseurin Amanda Nell Eu Ghost Grrrl Pictures, eine Filmfirma, die frauenzentrierte Geschichten aus der südostasiatischen Region produziert.
Für die öffentliche Veranstaltungsreihe »ifs-Begegnung« Gender & Diversity haben sich ifs Internationale Filmschule Köln und Internationales Frauen Film Fest Dortmund+Köln zusammengetan, um mit vereinten Synergien das Bewusstsein für die Arbeit von Filmemacherinnen im Kulturbereich und an den Filmhochschulen zu schärfen. Um die Diskussion zum Thema Gender und Diversität anzuregen, werden regelmäßig ausgewählte Spiel- und Dokumentarfilme sowie experimentelle Arbeiten gezeigt und deren Macherinnen im anschließenden Gespräch vorgestellt.