Das sagt der/die Veranstalter:in:
„Sich ständig selbst zu fotografieren entspringt dem Wunsch, die Zeit zum Stillstand zu bringen. […] Es ist eine Art Protest gegen die eigene Bedeutungslosigkeit, die eigene Sterblichkeit“, meint Liv Strömquist. Doch wer oder was ist eigentlich schön? Welche Bedeutung hat Schönheit für unser Leben? Warum verwenden wir so viel Kraft, Zeit und Geld, um uns Idealen anzunähern? Und auf welch tragische Art hängen die Frage nach Schönheit und Ehe, Erfolg und Vergänglichkeit zusammen?
Auf Instagram betrachten wir rund um die Uhr uns selbst und andere, sodass bald schon kein Weg mehr vorbeiführt an einer der existentiellsten Fragen: Bin ich schön genug – und somit liebenswert? Denn Schönheit ist eine Ressource. Schönheit ist Absicherung und Aufstiegschance zugleich. Die mediale Bilderflut macht den direkten Vergleich mit anderen nicht nur leichter, sondern auch unausweichlich härter. Der TikTok-Trend „Be that girl“ bringt es auf den Punkt: Streng dich an! Auf tragische Weise verknüpfen digitale Medien insbesondere für weiblich gelesene Personen körperliche Schönheit und Erfolgsaussichten auf allen Märkten noch enger. Aber ist Sich-selbst-Fotografieren nicht auch ein Protest gegen die Vermarktung des Körpers?
In der Regie von Katharina Bill bringen sieben junge, weiblich gelesene Personen als Expert:innen des Themas die Graphic Novel der feministischen Comiczeichnerin und Politikwissenschaftlerin Liv Strömquist auf die Bühne. Zwischen Sprachwitz und erhabenen Bildern, albernen Gesten und großen Gefühlen wird die Auseinandersetzung mit dem europäischen Schönheitsdiskurs der letzten 2000 Jahre zu einer rasanten Lecture-Performance.