Vom 11.10.2024 bis zum 26.1.2025 würdigt Hessen Kassel Heritage „InformELLE Künstlerinnen der 1950er/60er-Jahre“ mit einer Sonderausstellung in der Neuen Galerie.
Die Ausstellung wirft einen neuen Blick auf die Kunst des Informel und präsentiert Künstlerinnen, die diese abstrakte Richtung maßgeblich mitgeprägt haben. Gezeigt werden 86 hochkarätige Arbeiten von 14 Malerinnen und 2 Bildhauerinnen. Damit soll der kunsthistorische Kanon um lang übersehene Positionen von Künstlerinnen erweitert werden.
Das Informel entwickelte sich – parallel zum Abstrakten Expressionismus in den USA – nach dem Zweiten Weltkrieg zur vorherrschenden Kunstrichtung in Europa. Von klassischen Form- und Gestaltungsprinzipien losgelöst, stand der offene Schaffensprozess im Zentrum der Werke. Unter den Exponaten sind Entdeckungen, wie das Frühwerk von Sarah Schumann, die sich auch als Kuratorin der wegbereitenden Ausstellung „Künstlerinnen International 1877–1977“ für die feministische Kunstgeschichtsschreibung einsetzte. Mit Maria Helena Vieira da Silva, einer der wichtigsten Künstlerinnen des 20. Jahrhunderts, ist zudem eine der wenigen documenta-Künstlerinnen der ersten Stunde vertreten. Zwei der präsentierten Gemälde waren bereits bei den ersten documenta-Ausstellungen in Kassel zu sehen. Erstmals ist ihr informelles Schaffen in einer repräsentativen Auswahl in Deutschland zu sehen.
Mit Werken von Mary Bauermeister, Chow Chung-cheng, Helen Dahm, Natalia Dumitresco, Juana Francés, Sigrid Kopfermann, Maria Lassnig, Roswitha Lüder, Brigitte Meier-Denninghoff, Judit Reigl, Marie-Louise von Rogister, Christa von Schnitzler, Sarah Schumann, Soshana, Hedwig Thun, Maria Helena Vieira da Silva
Kuratorin/Kuratoren: Ulrich Etscheit, Dorothee Gerkens, Roland Knieg
Die Ausstellung ist eine Kooperation von Hessen Kassel Heritage, der Kunsthalle Schweinfurt und des Emil Schumacher Museums in Hagen, in Zusammenarbeit mit der Forschungsstelle Informelle Kunst ‒ Kunsthistorisches Institut der Universität Bonn.
Die Ausstellung wird ermöglicht durch die großzügige Unterstützung der Hessischen Kulturstiftung, der Ernst von Siemens Kunststiftung, der Bareva Stiftung und des Museumsvereins Kassel.