Seit vielen Jahren beschäftigt sich Inge Gutbrod in ihrem Werk mit dem Material Wachs, dessen Ausdrucksmöglichkeiten sie auf vielfältige Weise auslotet. Mit der Wahl dieses in der bildenden Kunst seltenen Werkstoffs und der Entscheidung, ihn ins Zentrum ihres künstlerischen Ansatzes zu stellen, hat Inge Gutbrod eine solitäre Position erlangt. Neben dem Experiment mit Form und Farbe, rückt die Fürther Künstlerin auch die Eigenschaft der Transluzenz dieses sinnlichen Materials in den Fokus. So erkundet sie die Lichtdurchlässigkeit und die damit verbundene Wandelbarkeit von Wachs in fortwährend neuen Werkreihen. Die Bandbreite ihres künstlerischen Schaffens reicht dabei von zarten Weiß-in-Weiß-Arbeiten auf Papier bis hin zu beleuchteten Wachszylindern von satter Farbigkeit, die den ganzen Raum in farbiges Licht tauchen. Ein wesentlicher Aspekt bei Inge Gutbrod ist das Arbeiten mit dem jeweiligen Ausstellungraum und dessen architektonischen Gegebenheiten. Neue Werke oder Installationen, die sie eigens dafür entwickelt, zielen meist auf eine stimmungsverändernde Wirkung ab, die die Kühle und auch Coolness eines White Cube mattsetzen und stattdessen eine Atmosphäre von Leichtigkeit, Wärme und Entspannung erzeugen. Im Zusammenspiel des Materials mit seinen Eigenschaften, die Inge Gutbrod ihm entlockt, entfaltet sich das sinnlich-poetische Potenzial. Es tritt in den weißen Arbeiten dezent in Erscheinung und zeigt sich in den farbigen und beleuchteten Werken in voller Opulenz. "take a bath in my light-soaked bodies, Vol. 3“ ist nach der Kunsthalle Schweinfurt und der Neuen Galerie Landshut die dritte Station von Inge Gutbrods Ausstellungstournee. Auch in der kunst galerie fürth zeigt die Künstlerin neue Arbeiten und entwickelt eine Rauminstallation, die in humorvoller Brechung mit der architektonischen Besonderheit des Galerieraums spielt und ihn zugleich poetisch umwidmet. Inge Gutbrod (*1963 in Nürnberg) studierte Malerei an der Akademie der Bildenden Künste Nürnberg und war Meisterschülerin bei Prof. Werner Knaupp. Ihr Werk wurde bereits mit zahlreichen Preisen und Stipendien im In - und Ausland bedacht. 2022 erhielt sie als Würdigung für ihr umfangreiches künstlerisches Schaffen den Großen Kulturpreis der Stadt Fürth.