INSEL lesen mit Ronya Othmann

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Bereits vor dem Erscheinen Ihres Debütromans war die 1993 in München geborene Ronya Othmann eine wichtige Stimme in den Debatten um Flucht, Migration, Rassismus, Diskriminierung und queere Themen. Nach wie vor, zuletzt im Zusammenhang mit der Berichterstattung über die Erdbeben in der Türkei und in Syrien, lenkt sie den Blick auf die marginalisierten Orte unserer Landkarten, die aus dem Fokus der Berichterstattung ausgeblendet sind. 

Ihr Debütroman „Die Sommer“ ist ein sehr persönliches Buch, in dem die Autorin über die Familie ihres Vaters in einem kurdischen Dorf in Nordsyrien erzählt. Sie ist Leyla, die ihre Sommerferien im Dorf bei den Großeltern verbringt, und einen Alltag erlebt, der so ganz anders ist als sie ihn von zu Hause, aus München, gewohnt ist. Ronya Othmann offenbart ihre Nähe zu dieser anderen Heimat, deren Zerstörung Leyla im Roman miterleben muss. 

Ronya Othmann wurde 1993 in München geboren. Sie erhielt unter anderem den MDR-Literaturpreis, den Caroline-Schlegel-Förderpreis für Essayistik, den Lyrik-Preis des Open Mike und den Publikumspreis des Ingeborg-Bachmann-Wettbewerbs, war 2018 in der Jury des Internationalen Filmfestivals in Duhok in der Autonomen Region Kurdistan, Irak, und schreibt für die taz gemeinsam mit Cemile Sahin die Kolumne „OrientExpress“ über Nahost-Politik.

„Die Sommer“, 2020, Hanser

„die verbrechen“, 2021, Hanser

Teil 3 der Lesereihe „Weil es notwendig ist … „ anlässlich 75 Jahre Allgemeine Erklärung der Menschenrechte. Die Lese-Reihe wird gefördert durch die Berliner Landeszentrale für politische Bildung.