In der Landschaftsdarstellung spiegelt sich die Beziehung des Menschen zur Natur. Ihr Stellenwert innerhalb der Kunstgeschichte ist von einem ständigen Wandel unterzogen.
Lange Zeit diente sie lediglich als Kulisse für biblische oder mythologische Szenen, bis sie sich in der holländischen Barockmalerei von allen Staffagefiguren befreite und später in der Romantik zum beliebten Motiv für stimmungsvolle Bildwelten wurde. Die Natur wird dabei zur Projektionsfläche von Empfindungen. Erhabenheit, Sehnsucht oder eine tiefe Verbundenheit sind Gefühle, die sich im 19. Jahrhundert bei der Naturbetrachtung etablieren. Gerade in Naturstudien kommt eine Unmittelbarkeit zum Tragen, die die Betrachtenden bis heute anspricht.
Auch im 20. Jahrhundert bleibt die Landschaft Stimmungsträger und vermittelt den Gemütszustand der Kunstler*innen beim Anblick der Natur. Einen rauen Herbsttag an der nordischen See oder die wärmende Sonne des italienischen Sommers lassen uns bei der Betrachtung den jeweiligen Eindruck nachempfinden.