Mit all unseren Handlungen gehen wir Beziehungen ein, mit uns selbst und mit der Umwelt. Wir agieren, reagieren. Immer neue Impulse erreichen uns. Erfahrungen resultieren. Wir bewegen uns zwar als Individuum, wirken aber in der Gemeinschaft. Verknotet, ineinander verschlungen, vernetzt.
Eine gemeinsame musikalische Sprache zu finden, ist ein Abhängigkeitsverhältnis zwischen den Musizierenden. Die Keimzelle des Programms ist das Solostück, der Spielende im eigenen Austausch, vertreten durch den Italiener Filidei, der nach der Wechselbeziehung von Stille, Klang und Zeit sucht, und der amerikanischen, multimedial-arbeitenden Komponistin Muir. Duettierend vernetzt sich das Miteinander weiter bei der furiosen Kurzkomposition des Schweden Hillborg und den soghaften Klängen bei Vivier. In immer größer werdenden Ensembles kulminiert ein Zusammenwirken – in Gedenken an die Klangweberin Saariaho. Intensives Zusammenspiel bedeuten die vielschichtigen Werke von Rihm, Ronchetti und Boulez. Beziehungsklänge. Klangbeziehung. So einfach, so kompliziert.