Karl Schmidt-Rottluff ist ein maßgeblicher Vertreter des deutschen Expressionismus. In Chemnitz (Rottluff) geboren, gilt er heute als der international bedeutendste Künstler der Stadt. Er hat 1905 in Dresden die Künstlergruppe Brücke mit seinen Freunden Fritz Bleyl, Ernst Ludwig Kirchner und Erich Heckel gegründet. Auch Kirchner und Heckel, sein Schulfreund, sind in Chemnitz aufgewachsen, sodass Chemnitz als Keimzelle der Brücke gelten darf. Schmidt-Rottluff, als Künstler Autodidakt, trat für eine freie, nicht-akademische Kunst ein. Diese sollte den Zusammenhang von Leben, Erleben und Schaffen zum unmittelbaren Ausdruck bringen.
Die Kunstsammlungen Chemnitz beherbergen eines der größten Konvolute seines malerischen und graphischen Werkes. Bereits in den frühen 1920er Jahren pflegten das Museum und ihr Direktor Friedrich Schreiber-Weigand eine enge und kontinuierliche Beziehung mit Karl Schmidt-Rottluff. Die hier getroffene Auswahl zeigt wichtige Gemälde und Dokumente des Künstlers aus allen Werkphasen, repräsentative Werke der Brücke-Künstler und Vertreter der Klassischen Moderne aus der Sammlung. Zu sehen ist auch die erlesene Holzskulptur Stehende (1920) von Erich Heckel, die 2023 für die Kunstsammlungen Chemnitz erworben werden konnte.