FOTO: © Katinka Bock & Sheila Hicks. Installationsansicht. Foto: Dirk Tacke. © Katinka Bock & Sheila Hicks

Katinka Bock & Sheila Hicks. Various Others 2024. In Kollaboration mit Meyer Riegger

Das sagt der/die Veranstalter:in:

zen scheinen. Ihre Werke, stets aus den weichen Materialien wie Wolle, Leinen oder Seide, treten dabei jedoch direkt in einen Dialog mit der Architektur als solche, und weniger mit den gesellschaftlichen und historischen Bezügen, die diesen zugrunde liegen, wie das bei Bock der Fall ist. Abhängig von den Gegebenheiten und den Kräften im Raum sind Hicks Werke trotzdem auch – vor allem von der Schwerkraft. Oft hängen die Schnüre oder Stoffnetze ihrer Arbeiten vertikal von der Decke oder von ihren Trägern und falten sich dann üppig auf dem Boden übereinander, so wie in der Arbeit „not yet titled“ (2024).
Obwohl sie sich schon früh der Textilkunst zuwandte, manifestiert sich die Malerei als künstlerische Basis bis heute in Hicks’ Werken. „Untitled“ (2024) lehnt sich an die Tradition der abstrakten Malerei an. Durch die Verbindung verschiedenfarbiger Leinenschnüre erzielt Hicks subtile, oszillierende Farbeffekte. Im Gegensatz zur Malerei sind Bildträger und Farbe jedoch nicht getrennt, sondern bilden eine Einheit. Farbe spielt bei Hicks wie bei Bock eine Rolle. Während es Bock aber einige Überwindung kostet, wie sie selbst sagt, ihrem künstlerischen Kosmos eine neue Farbe hinzuzufügen – bislang verwendet sie in erster Linie Blau, und das Gelb, das in der Ausstellung zu sehen ist, ist eine Neuerung – kombiniert Hicks stets neue Farben und bringt die unterschiedlich farbigen Schnüre, wie „in Meeting on the staircase 1 und 2“ (2023) direkt auf Tuchfühlung. Zusammen ergeben sie ein Bild von Üppigkeit und Fülle.  

Während die Grundlage für Hicks’ Arbeiten das Hinzufügen von etwas – einer Farbe, einer Schnur – ist, bildet das Begrenzen die Basis für die Arbeiten von Bock. Im Dialog werden diese künstlerischen Herangehensweisen besser nachvollziehbar. Auch wenn sie das auf unterschiedliche Weisen tun: Feinfühlige Beobachterinnen von uns Menschen, unseren Ritualen und den Kontexten, in denen wir uns tagtäglich bewegen sind sie beide allemal. (Alicja Schindler)

[1] Arthur C. Danto: „Weaving as Metaphor and Model for Political Thought”, in: Nina Stritzler-Levine (Hg.): Sheila Hicks. Weaving as Metaphor, S. 22–36.

Location

Galerie Rüdiger Schöttle Amalienstraße 41 80799 München

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