Kommando 52

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Mit Kommando 25 präsentiert NOME die dritte Einzelausstellung des italienischen Künstlers Paolo Cirio in der Galerie. Die Ausstellung zeigt Cirios medienübergreifendes Projekt Resurrect, das sich mit antimilitaristischen, antifaschistischen und antiimperialistischen Themen befasst, indem es kontroverse Figuren aus neokolonialen Kriegen mit Hilfe künstlicher Intelligenz wiederbelebt. 


Die Serie zeigt Bob Denard, Siegfried Müller, Jean Schramme und Mike Hoare, vier historische Söldner aus Frankreich, Deutschland, Belgien und dem Vereinigten Königreich, die in den 1960er Jahren im Kongo aktiv waren. Resurrect erforscht diese Figuren anhand umfangreicher Recherchen als Mittel des experimentellen Geschichtenerzählens und als kreative Form des Antikriegsaktivismus. 

 

In den Deep-Fake-Videos sprechen die Protagonist*innen mit ihren Originalstimmen und teilen dabei durch künstliche Intelligenz erzeugte Reflexionen über ihr Leben und ihre Handlungen. Cirio verwendet Archivfotos und -videos, Biographien und von den Söldnern verfasste Texte, um diesen Figuren ein neues Leben als wiederbelebte, reuige Soldaten zu geben.


Der Titel der Ausstellung bezieht sich auf das berüchtigte Kommando 52, eine deutsche Söldnertruppe. Zusammen mit anderen paramilitärischen Gruppen war sie Teil einer Koalition westlicher Länder, die nach der Unabhängigkeit des Kongo im Jahr 1960 die Kontrolle über die an Bodenschätzen reichen Regionen des Landes behalten wollte. Einige dieser Söldner wurden später zu Kriegsherren und waren in den folgenden Jahrzehnten an verschiedenen Staatsstreichen und Militäroperationen beteiligt. Trotz ihrer schmutzigen Geschichte werden viele von ihnen immer noch als Kriegshelden verehrt und ihr Mythen bestehen in Online-Communities, Actionfilmen und Geschichtsbüchern fort. 

 

Durch den Einsatz künstlicher Intelligenz zur Wiederbelebung dieser Figuren deutet Resurrect die Geschichte um und unterwandert zeitgenössische kulturelle Erzählungen. Das Projekt untersucht ethische Implikationen von Identitätsdiebstahl, Herausforderungen für die Meinungsfreiheit durch KI und deren Auswirkungen auf kulturelle Erzählungen. Darüber hinaus thematisiert das Projekt den anhaltenden Konflikt im Kongo, der nach wie vor von Söldnertruppen geführt wird und Millionen von Menschenleben fordert — angeheizt durch koloniale Interessen am Abbau seltener Mineralien, die in der High-Tech-Industrie, einschließlich KI, verwendet werden.


Paolo Cirio (*1979, Turin) hat in bedeutenden internationalen Institutionen ausgestellt, darunter das Foam Museum, Amsterdam; die Fondazione Prada, Venedig; die Fundación MAPFRE, Barcelona; die Fondazione Modena Arti Visive, Modena; die Kunsthalle Wien; die Fondazione Sandretto Re Rebaudengo, Turin; die Tate Modern, London; das BOZAR, Brüssel; die Vancouver Art Gallery; das MIT Museum, Cambridge; das SMAK, Gent; das C/O Berlin; das Victoria and Albert Museum, London; das ICP Museum, New York; das MoCA Sydney; das ZKM, Karlsruhe; und das MAK, Wien. Seine Arbeiten wurden außerdem auf internationalen Biennalen präsentiert, darunter die 12. Gwangju Biennale in Südkorea, die Warschauer Biennale in Polen, die Sydney Biennale in Australien, die Media City Seoul in Südkorea, die Strasbourg Biennalen Frankreich, und die Göteborg Biennale in Schweden.

Location

NOME Potsdamer Straße 72 10785 Berlin

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