Genoël von Lilienstern und das Zafraan Ensemble laden dazu ein, sich in das Klangmonument Terroir zu vertiefen. Erlebt ein Hineinzoomen in Instrumentalklänge zwischen Doom-Drone und xenharmonischen Stimmungen.
Genoël von Lilienstern hat über mehrere Jahre an einer Serie von Stücken gearbeitet, die ihren Fokus besonders stark auf „überdimensionierte Klänge“ legt. Durch Transposition, Verzerrung und Verräumlichung erfährt der Instrumentalklang des Zafraan Ensemble eine Monumentalisierung. Alternative, xenharmonische Stimmungssysteme, die die Oktave in sechzehn statt in zwölf Töne aufteilen, und der langsame Fluss sorgen für „weiche Ränder“.
In Terroir geht es somit um ein verdichtetes, immersives Konzerterleben, speziell von Klängen, welche sich nicht nur über den Hörsinn artikulieren, sondern durch ihre elektrifizierten Zustand auch haptisch-körperliche Erfahrungen auslösen. Das französische Wort „Terroir“ lautet wörtlich übersetzt “Gegend”. In ihm steckt auch das Wort „terre“, die Erde. Es steht für die Gesamtheit einer lokalen Umgebung. Ein Ambiente, das Elemente wie Boden, Klima und Topografie beinhaltet. Der Begriff fand zuerst aber in der Kulinarik Verwendung, wo er auch als „das Wesentliche im Extrem“ verstanden wird. Um eine Wertschätzung der gegebenen Ressourcen und Materialitäten, ohne vorkonzipierte Rahmung, in your face, „ohne Soße“. In diesem Sinne ist der Begriff erdverbunden und transzendental zugleich, reflektiert und roh.
Der Abend wird eröffnet von der Singer-Songwriterin киот aka Anna Jandt und von Bastian Zimmermann szenisch eingerichtet.
киот (Russisch für Ikonenkasten) ist ein musikalisches Projekt der Künstlerin Anna Jandt. Seit 2016 entstehen daraus kurze Performances, die eine Art Zwiegespräch mit Verfall, Impersonierung und Klang aus unterschiedlichen Kehlen führen.
Komposition für Ensemble und Elektronik: Genoël von Lilienstern
Flöte: Liam Mallett
Saxophon: Martin Posegga
Klarinette: Miguel Pérez Iñesta
Violine: Emmanuelle Bernard
Bratsche: Josa Gerhard
Cello: Martin Smith
Kontrabass: Beltane Ruiz Molina
Harfe: Anna Viechtl
Linnstrument: Clemens Hund-Göschel
Szenische Konzeption: Bastian Zimmermann
Klangregie: Hannes Teichmann
Management und ÖA: Sofia Surgutschowa
Gefördert aus den Mitteln der inm.
In Kooperation mit dem KulturRaum Zwingli Kirche.