Gespräch anlässlich der Buchpräsentation
Rosanna Umbach: Un/Gewohnte Beziehungsweisen. Visuelle Politiken des Familialen in der Zeitschrift »Schöner Wohnen«, 1960–1979, transcript Verlag 2025, Schriftenreihe wohnen+/-ausstellen, Band 11
„Die Umgestaltung der Gesellschaft erfordert auch einen radikalen Umbau der Küchen“, heißt es im Sammelband "Die Neuordnung der Küchen" des Herausgeber*innenkollektivs kitchenpolitics. Das Buch sucht eine neue Auseinandersetzung mit un/verwirklichten Wohnutopien materialistisch feministischer, sozialistischer und bewegungs- linker Kontexte in den 1920er, 1960er und 1980er Jahren. Auch die westdeutsche Zeitschrift "Schöner Wohnen" verhandelt in der Zeit sozialen Wandels von 1960 bis 1979 die Küche als Ort der Emanzipation, ohne dabei gewohnte Geschlechterdifferenzen aufzulösen. Rosanna Umbach analysiert die ambivalenten Gleichzeitigkeiten im Zeitschriftendisplay zwischen Weckgläsern und Widerstand.
Darja Klingenberg, Mitherausgeberin der "Neuordnung der Küchen" und Rosanna Umbach diskutieren die gesellschaftlichen Grundrisse von Küchenarchitekturen und das Wohnen als politischen Schauplatz. Und fragen nach der Geschichte und dem Einfluss queer-feministischer Interventionen ins ,Private‘. Denn die Frage „Wie wollen wir wohnen, arbeiten, trösten, kochen, abwaschen und lieben?“ des Kollektivs kitchenpolitics bleibt aktuell, kontrovers und dringlich.