Der italienische Regisseur und Schauspieler Toni Servillo hat die bedeutendsten Fassungen der Texte von Molière, Marivaux, Goldoni und Eduardo De Filippo auf die Bühne gebracht. Mit Le voci di Dante (auf Deutsch: Dantes Stimmen) ergründet er nun im Rahmen einer szenischen Lesung das kulturelle Welterbe Dantes, die Göttliche Komödie. Er greift dabei auf die originelle Interpretation des zeitgenössischen italienischen Autoren Giuseppe Montesano zurück. Der Abend ist eine innere Reise in eine unendliche Geschichte, deren Figuren aus der Gegenwart heraus beleuchtet werden.
Ein großer Roman, der vor Figuren nur so strotzt: Das ist die Göttliche Komödie. Und all diese Figuren tragen wir laut Montesano in unserem Inneren. Gleichzeitig aber auch ihre Liebe, ihren Hass, ihren Lebensdurst, ihr Gefühl, sich in der Dunkelheit zu verlieren genauso wie ihren Wunsch, aus der Dunkelheit herauszukommen.
Dante hatte seinen Blick auf die ganze ihm bekannte Welt gerichtet. Seine Traumvorstellung: eine Einheit der Länder und des Wissens. Auch wenn das Werk schon 700 Jahre alt ist: Für Montesano ist die Göttliche Komödie keineswegs veraltet. Schließlich sei auch die Leidenschaft der Menschen nicht veraltet und auch das Streben nach Freiheit und Gerechtigkeit lasse niemals nach.
Geboren 1959 in Afragola hat Toni Servillo mit seinen Lesungen großer Schriftsteller Maßstäbe gesetzt. Im Musiktheater hat er ebenfalls Werke namhafter Komponisten inszeniert. Für seine Arbeit als Schauspieler und Regisseur ist er mit vielen italienischen und internationalen Filmpreisen ausgezeichnet worden.
Der Schriftsteller, Literaturkritiker und Übersetzer Giuseppe Montesano wurde 1959 in Neapel geboren und gilt als wichtige Größe zeitgenössischer Autoren Italiens. Mit Toni Servillo arbeitet er seit über zehn Jahren zusammen.
Die Lesung wird in italienischer Sprache gehalten. Dazu gibt es deutsche Untertitel. Das Piccolo Theater dankt außerdem der Agenzia Teatri für die freundliche Unterstützung.