Weit mehr als eine sexuelle Orientierung oder Geschlechtsidentifikation ist das Wort queer eine widerständige politische Provokation, dass eine andere Welt möglich ist. Eine Welt ohne Gewalt, Unterdrückung und Bigotterie. Wie eine solche Welt funktionieren und sich anfühlen könnte, wird in der Queer-Community vorgezeichnet. Aber welche Handlungen, Verantwortlichkeiten und Beziehungen sind nötig, um queere Welten, Häuser, Räume und Leben zu schaffen? Wer leistet die Arbeit, diese alternative Art des Seins und des Zusammenkommens vorzugeben? Unter welchen Bedingungen und im Tausch für was? Und wenn die Krise der Lebenshaltungskosten queere und behinderte Menschen, die in nicht-traditionellen Wohnformen leben, unverhältnismäßig stark trifft, können wir uns dann überhaupt queere Beziehungen leisten, die sich dafür einsetzen, radikale Imaginationen am Leben zu erhalten? Das queerfeministische Rave-Kollektiv Lecken widmet diesen Fragen seine zweite Zine-Ausgabe Queer Social Reproduction und ein Abendprogramm rund um ihre Veröffentlichung. Am zweiten Tag des Programms wird die wichtigste präfigurative Praxis queerer Welten vorgestellt – ein nächtlicher Rave, der mit Tanzperformances, Skulpturen, Lichtinstallationen und einer Reihe polymorph-perverser Techno-Witchcraft-Dance-Floor Interventionen, choreografiert von Maria F. Scaroni und neu inszeniert für Sophiensæle, erweitert wird. BESUCHERINFORMATIONENhttps://sophiensaele.com/de/stueck/lecken-queer-social-reproduction#besucherinformationen-2327