»les égarés«, die vom Weg Abgekommenen, heißt die neue Kreation der cie. toula limnaios, die weiterhin den Spuren der Conditio Humana nachgeht und von Baudelaires »Les Fleurs du Mal« inspiriert ist. In Baudelaires »Die Blumen des Bösen« findet man keine allgemeine Ablehnung der Welt, sondern im Gegenteil eine Autopsie des Unbehagens, des Bösen und des Leidens. In seinen Gedichten, die für den Beginn der ›modernen‹ europäischen Lyrik stehen, geht es nicht nur um Widersprüche, sondern auch um die Zerrissenheit und Vergänglichkeit des menschlichen Daseins.
Heute können wir weder vorwärts noch rückwärts gehen, in einer Welt, die droht zu vergehen. »Wir sind auf der Flucht, im Zwischenreich. Wir befinden uns in einem de-zentrierten Leben. Unsere Existenzform ist die Rasanz und die Anpassungsfähigkeit an die dauernd veränderten Bedingungen unseres Lebens…« (Roger Willemsen)
»les égarés« liest sich visuell wie ein choreographischer Essay, interpretiert von acht Tänzer*innen. Sie sind wie gefangen in einem Raum, abgestoßen vom Hier. Einsam und gemeinsam, zerstäubt in einem Schwarm der Aufmerksamkeiten…