Endzeitstimmung in Hamburg
In Hamburg tagt ein Wissenschaftskongress zu revolutionären Technologien, doch grausame Verbrechen überschatten die Veranstaltung: Forscher werden gefoltert und ermordet, andere entführt. Das Ermittlertrio Dr. Elias Hopp, Janne Bakken und LKA-Profiler Zillinski macht sich auf Spurensuche und taucht tief in die Welt eines apokalyptischen Zukunftsszenarios ein. Die Zeit drängt, denn nicht nur das Leben der Geiseln steht auf dem Spiel – auch der menschenverachtende Plan einer selbst ernannten Elite muss vereitelt werden.
Leo Hansens drei Ermittler:innen Dr.Elias Hopp, Ex-Soldatin Janne Bakken und LKA-Profiler Zillinski geraten immer tiefer in eine gefährliche Hetzjagd mit den Drahtziehern einer großangelegten Verschwörung. Schnelle Szenenfolgen, wechselnde Erzählperspektiven und Informationen aus Tätersicht, die nur häppchenweise serviert werden, machen diesen Krimi zu einem extrem spannenden Pageturner. Hansens Romanen haftet dank ihres thematischen Überbaus, der stets ein aktuelles, brisantes gesellschaftliches Szenario weiterdenkt, immer eine gewisse Düsternis an – und nicht nur das: Seine Plots gehen sozialkritisch und politisch weit über die Hansestadt hinaus und besitzen allumfassende Gültigkeit. Auch »Alstergrab« ist am Puls der Zeit und skizziert einen dystopischen, aber sehr gut vorstellbaren Fall: Eingebettet in atmosphärische Beschreibungen Hamburgs rückt Hansen eine selbst ernannte Elite in den Fokus, die aus Furcht vor einem Weltuntergangs-Szenario vor radikalen Maßnahmen nicht zurückschreckt, um sich und ihrem Vermögen das Überleben zu sichern.
Aufgelockert wird all das vom typischen Hansen-Humor, nordisch-trocken und immer ein bisschen sarkastisch. Ein komplexer Krimi, der beängstigende Aktualität aufweist.
Foto Leo Hansen: ©Ines Müller-Hansen