FOTO: © Maximilian Mann

Let's Go Electric!

Das sagt der/die Veranstalter:in:

Der Autokult - vom Verbrenner zur Elektromobilität

In der virtuellen Ausstellung "Let's Go Electric!" zeigt der schauraum: comic+cartoon 58 Cartoons von 45 Künstlerinnen und Künstlern aus 22 Ländern. Sie haben sich zu den Irritationen rund um die Themen Autokult und Elektromobilität ihre ganz eigenen Gedanken gemacht, die dem Publikum gelegentlich ein tröstendes Lachen zu entlocken vermögen, das durchaus auch mal im Hals steckenbleiben kann - in einem gezeichneten Roadmovie, dessen Ende noch längst nicht absehbar ist.

Let's Go Electric! In weiten Teilen der Bevölkerung traditionell als Kult verehrt, von anderen aber zunehmend als eine der Ursachen elementarer Katastrophen geächtet, transportiert das Auto nicht nur Menschen und Lasten, sondern vor allem auch: Emotionen! Der Wandel vom Verbrennungsmotor zur Elektromobilität hat längst volle Fahrt aufgenommen – zu einer Reise, deren Ziel noch ungewiss ist. Internationale Zeichnerinnen und Zeichner haben sich in ihren Cartoons mit vielfältig gemischten Gefühlen Gedanken zu dem Zeitenwechsel gemacht, zur Vergangenheit, der Gegenwart und der Zukunft der Auto-Mobilität...

Schon frühzeitig werden Kinder auf die Mobilität mit dem individuellen Fahrzeug konditioniert – als Mittel der Fortbewegung von A nach B, aber gerade auch als Interpretation von "Freiheit" und zugleich als Statusnachweis und Selbstdarstellung nach außen, als Ausdruck einer erfolgversprechenden Dynamik im Überlebenskampf. Das Auto wird vielfach zum Spiegelbild der individuellen seelischen Befindlichkeit, es wird zum Freund, zum Lebenspartner, es gehört zur Familie oder wird wie ein Kind gehätschelt – es wird geliebt (und sein Verlust wäre damit nahezu unerträglich).

Im Wettbewerb um Kundinnen und Kunden ist der profane Alltagsgegenstand "Personenkraftwagen" schon seit seinen Anfängen zu einem Spielobjekt der Ästhetik mutiert, er wird zur Kunst verklärt. Und wenn das Auto in sentimentaler Erinnerung auch noch romantische Gefühle seiner Besitzerinnen und Besitzer bedient, dürften nicht wenige Fahrzeuge ihr zulässiges Gesamtgewicht an Emotionen deutlich überschreiten – damit ist der Weg zur Komik nicht mehr weit.

Ob Blumentöpfe mit grünen Farnpflanzen auf einer Autobahn noch eine ganz andere Bedeutung haben als zunächst vermutet oder ein Autofahrer die Klimademo verpasst, weil er keinen Parkplatz findet – an komischen und zum Teil auch ironisch-bitteren Situationen herrscht in den Cartoons zum Straßenverkehr kein Mangel. Und auch an tiefen Gefühlen fehlt es dabei nicht, wenn etwa eine Frau ihre "Isetta" heiratet oder sich ein Macho-Typ mit Benzin-Parfüm besprüht, als sei das der künftig noch verbleibende Zweck für den Brennstoff.

"Wenn die Religionen sich wenden, so ist es, wie wenn die Berge sich auftun..." ("Ursula", Gottfried Keller, Zürich 1877). Als eigene Zeitenwende wird der automobile Lebenssaft von fossilen, also limitierten und umweltschädlichen Brennstoffen auf Strom als erneuerbare Energie umgestellt. Die wachsende und dennoch umstrittene Elektromobilität vollzieht sich dabei im "Spannungsfeld" unterschiedlicher gesellschaftlicher Positionen – zwischen dem Anspruch effektiver Problemlösung und ernsten Zweifeln an der Sauberkeit, Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit der E-Autos. Zwischen Klimawandelleugnern und Klimaaktivisten. Zwischen den Generationen von gestern, heute und morgen.

Location

schauraum: comic + cartoon Max-von-der-Grün-Platz 7 44137 Dortmund

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