WAS? Seit 2003 bieten die Linken Buchtage Berlin Raum für Bücher jener linker und unabhängiger Verlage, deren Programme die großen Bühnen und Auslagen nur selten erreichen. Unkommerziell und selbstorganisiert sind sie bis heute getragen von der Einsicht in die Unverzichtbarkeit politischer Analyse und Kritik genau so wie der Leidenschaft fürs Bücher schreiben, machen, übersetzen, lesen und diskutieren.
Die Buchtage sind keine reine Publikumsschau, sondern Ort zum Austausch von Verleger*innen, Autor*innen und Besucher*innen zugleich. Schwerpunkt bleibt das politische Sachbuch, im Zweifel steht Inhalt jedoch über Form. Das vielfältige Programm, Jahr für Jahr mit Bedacht ausgewählt, soll einen Querschnitt aktueller gesellschaftspolitischer Fragen abbilden, Denkanstöße geben und zur gemeinsamen Debatte einladen.
WO? Alle Veranstaltungen finden in Räumen des Kreuzberger Mehringhof statt, Gneisenaustr. 2A, 10969 Berlin, 2. Hinterhof.
Zu erreichen über den nah gelegenen U-Bahnhof Mehringdamm mit den Linien U6 / U7 (Aufzug vorhanden).
PROGRAMM:
Freitag, 14.06.
In der Fortsetzung des letztjährigen Jubiläumspodiums zum Linken Verlegen sprechen wir in diesem Jahr mit Verleger*innen der jüngeren Generation über verschiedene Wege zum Verlegen, über Wunsch und Wirklichkeit linken Büchermachens, Motivation und Idealismus, Erfolge und Frust, Selbstausbeutung, … Mehr lesen
Wie Europa Afrika unterentwickelte ist ein ambitioniertes Meisterwerk der politischen Ökonomie, das die Auswirkungen der Sklaverei und des Kolonialismus auf die Geschichte des internationalen Kapitalismus beschreibt. In diesem Klassiker legt Rodney unbeirrbar dar, dass die „Fehlentwicklung“ Afrikas … Mehr lesen
Queere und trans* Stimmen fehlen in aktuellen linken Diskussionen über Klasse und Identität, in Diskussionen um Intersektionalität kommt „Klasse“ oft zu kurz. Bite back! greift genau da ein. Eines der ersten deutschsprachigen Bücher, das trans* marxistische Perspektiven aufgreift. Der Aufstieg der … Mehr lesen
Im Herbst 2021 stimmte Berlin mit einer spektakulären Mehrheit für die Vergesellschaftung profitorientierter Immobilienkonzerne. Was genau nun Vergesellschaftung sein soll, darum streiten seither nicht nur die Fachleute. Diese Debatte birgt die Chance, Vergesellschaftung jenseits ausgetretener … Mehr lesen
Wenn in der bundesdeutschen Geschichtsschreibung an den Widerstand erinnert wurde, dann meinte man damit vor allem die Wehrmachtsoffiziere des 20. Juli oder den studentischen Widerstand um die ›Weiße Rose‹. Doch es waren zuallererst Frauen und Männer aus der Arbeiterbewegung, die sich dem Regime … Mehr lesen
Women's movements in Turkey have a long and strong history, especially since 1986, when the first feminist campaign against violence against women took place in Turkey. The various Turkish women's movements are regionally, ethnically, religiously, ideologically, class and gender diverse. Although … Mehr lesen
Samstag, 15.06.
Bedingungsloser Zugang zu den Gütern, die unser Leben möglich und schön machen – und das für alle: Das ist Öffentlicher Luxus! Vom öffentlichen Nahverkehr, der Autos überflüssig macht, zu einem öffentlichen Raum, in dem niemand ausgeschlossen wird oder sich vor der Polizei fürchten muss. Von … Mehr lesen
Solidarität heißt, Spaltungen zu überwinden, Stärke aus der Hintanstellung von sozialen oder ethnischen Differenzen zu gewinnen. Genau hier liegt das Problem: Konkurrenz, Fragmentierungen, Leistungsdruck, fehlende Austauschmöglichkeiten, Individualisierung, mobile Arbeit stellen Restriktionen dar, … Mehr lesen
Als am 25. April 1974 in Portugal ein Militärputsch gegen die Diktatur des Estado Novo losschlägt, befindet sich der junge Linke Phil Mailer als Englischlehrer im Land. Wie der Großteil der Bevölkerung wird auch er von den Ereignissen überrascht – eher zufällig erlebt er mit, was als … Mehr lesen
Der Genozid in Ruanda kostete 1994 in nur hundert Tagen mehr als eine Million Menschen das Leben. Zu Opfern wurden vor allem die Tutsi, aber auch oppositionelle Hutus. Beginnend mit den »hamitischen Theorien« aus der Kolonialzeit rekonstruiert Anne Peiter zunächst die ideologischen, dann die … Mehr lesen
Herrschaft der Banden in Haiti, neoliberaler Backlash in Argentinien, rechte Gewalt in Brasilien: Wer heute nach einer linken Perspektive auf gesellschaftliche Konflikte in Lateinamerika sucht, kann seit 50 Jahren auf die Übersetzungsarbeit und den journalistischen Aktivismus der Lateinamerika … Mehr lesen
Mit der Queerbewegung weht das Versprechen der Subversion nicht nur durch die Gänge der Universitäten, sondern auch durch die Clubs, Bars und Kinos, in denen dieses Versprechen verwirklicht werden soll. Dekonstruktion ist dabei das Verfahren und Identität das Phänomen ihrer Wahl. Zeigt sich dennoch … Mehr lesen
»Angry Cripples« werden behinderte Menschen abfällig genannt, denen vorgeworfen wird, aufgrund ihrer Behinderung verbittert zu sein. Dieses Buch fordert den Begriff zurück und besetzt ihn neu. Es kommen ausschließlich behinderte Menschen zu Wort – und viele von ihnen sind wütend darüber, wie die … Mehr lesen
Die Alternative für Deutschland hat sich in den zehn Jahren seit ihrer Gründung von einer kleinen rechtspopulistischen Anti-Euro-Partei zur größten rechtsextremen politischen Kraft in der Bundesrepublik seit Ende des Nationalsozialismus entwickelt. Mittlerweile vertritt sie ein offen rassistisches, … Mehr lesen
Vom 22. bis 26. August 1992 erlebte der Rostocker Stadtteil Lichtenhagen einen der schwersten rassistischen Gewaltausbrüche in der deutschen Nachkriegsgeschichte. Das markante Sonnenblumenhaus wurde zum Symbol für die Rückkehr rechter Gewalt im gerade wiedervereinigten Deutschland. Diese … Mehr lesen
Als der Islamische Staat seine Heimatregion besetzt, dokumentiert der Sportjournalist Bassel Alhamdo in einer gefährlichen Undercover-Recherche die Lehrpläne der Terrororganisation. Die Künstlerin Diala Brisly engagiert sich während des Arabischen Frühlings für die syrische Revolution und das … Mehr lesen
Wie hängen Vergeschlechtlichung, Patriarchat und Kapitalismus zusammen? Die feministische Diskussion darüber hat sich in den vergangenen Jahren deutlich verschoben. Noch vor einem Jahrzehnt dominierten eher poststrukturalistisch geprägte Perspektiven und liberale Feminismen. Inzwischen werden … Mehr lesen
Das Land ist reaktionär, man sieht es mal wieder an den jüngsten Bauernprotesten. Erst die Letzte Generation vom Asphalt treten und dann den eigenen Mist drauf abladen. Ländliche Idylle trügt. Dass Linke vom Land weg wollen (sollten), zeigen auch die eingefärbten Wahlkreise jeder Landtags- oder … Mehr lesen
Das Land wählt rechts, die Rechte zieht es aufs Land. Bis heute scheint diese Geographie vielen Betrachter*innen einleuchtend. Aus dem Blick gerät die Stadt. Und damit die vielfältigen Hinweise auf eine ausgeprägte rechte Lust an der zynischen und euphorischen Auseinandersetzung mit diesem Zentrum … Mehr lesen
Von Garzweiler bis zum Great Pacific Garbage Patch zeigt sich offenkundig: Die kapitalistische Vergesellschaftung ist dreckig. Umso mehr braucht kritische politisch-ökonomische oder sozio-ökonomische Bildung einen gesellschaftstheoretisch fundierten Kapitalismusbegriff. Der Ansatz des Dirty … Mehr lesen
Sind Wladimir Putin und seine Amtsbrüder in Geist und Tat verkappte Wüstenkrokodile? Das ist noch nicht so ganz sicher. Ganz sicher aber ist, dass Turkmenistan mit dem Ende der Sowjetunion zu einem bizarren Labor eurasischer Machtpolitik wurde. Wieviel KGB darf in einem frischgeschlüpften … Mehr lesen
In seiner Ideengeschichte in acht Porträts erschließt Onur Erdur eine neue Geografie des französischen Denkens, das die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts prägte: Die Theorien von Intellektuellen wie Michel Foucault, Jean-François Lyotard und Hélène Cixous wurden maßgeblich in Nordafrika oder in … Mehr lesen
Silbern glänzend, inkognito: Etwa 120 Tanklaster randvoll mit frischem Tierblut fahren Tag für Tag über deutsche Straßen. Wohin? Und warum? Was wird mit dem Blut angestellt? Egal, wie man sich ernährt – vegan, vegetarisch oder fleischhaltig: Die Antworten betreffen alle. Dieses Heft entlarvt, was … Mehr lesen
Zukunft statt Vergangenheit, bunt statt braun, Plastik statt Kruppstahl, Spiel statt Arbeit, Mode statt Uniform, Witz statt Härte, Love statt Hass, Individualismus statt Volksgemeinschaft, Sexyness statt Männlichkeit, Rock’n’Roll statt Gleichschritt, Cool statt Kälte … Pop war einmal entstanden … Mehr lesen
Alles begann bei einem Gespräch in der Küche. Gerade war Didier Eribons Rückkehr nach Reims erschienen, das wir zu lesen versuchten, es aber immer wieder weglegen mussten. Zu nah waren die Erfahrungen an den eigenen Klassenwechseln, und doch fehlte da etwas. Je mehr wir unsere eigene … Mehr lesen
Sonntag, 16.06.
Antisemitismus in der politischen Linken wurde nicht erst nach 1945 zum Thema. Die Kritik daran ist so alt wie die Sache selbst. In der Weimarer Republik waren es ehemalige Gründungsmitglieder der KPD wie Franz Pfemfert oder Anarchosyndikalisten wie Rudolf Rocker, die die antisemitische Agitation … Mehr lesen
Inwiefern spiegeln Videospiele und Videospielkultur gesellschaftliche Machtverhältnisse? Wie können virtuelle Welten utopische Möglichkeitsräume eröffnen? Vor welchen Herausforderungen steht die Spieleindustrie und welche Arbeitskämpfe prägen sie? Erstmalig im deutschsprachigen Raum versammeln die … Mehr lesen
"Das Ende der Frauenrechte in Afghanistan" schildert die bewegenden Schicksale afghanischer Frauen nach dem Machtantritt der Taliban und dem Zusammenbruch des von der NATO unterstützten Regierungssystems. Es beleuchtet die Herausforderungen und die Angst, die die afghanische Gesellschaft ergriff, … Mehr lesen
Seit einigen Jahren sind Technologien, die die Folgen des anthropogenen Klimawandels rückgängig machen sollen, in den Klimaschutzplänen des Weltklimarats eingeplant. Es geht längst nicht mehr nur um eine Reduzierung der Emissionen von Treibhausgasen und eine Anpassung an die inzwischen unvermeidbar … Mehr lesen
Die Debatte um die sogenannte Clankriminalität hat seit Jahren Konjunktur. Ein immer weiter wachsendes Gefüge aus polizeilichen Maßnahmenkatalogen, Medienberichten, Entertainmentformaten und (pseudo-)wissenschaftlichen Beiträgen fantasiert eine Bedrohung herbei, gegen die hart durchgegriffen … Mehr lesen
„Heißer Herbst“, soziale Wut, gar Aufruhr aufgrund von Verarmung – was für die einen ein Schreckgespenst ist, kann für jene, die eine soziale und radikale Änderung der Verhältnisse anstreben, nur wünschenswert sein. Der Sammelband liefert die Darstellung von 20 Jahren sozialen Widerstands gegen … Mehr lesen
Unser zukünftiges Leben soll von der Künstlichen Intelligenz revolutioniert werden. Aber wer profitiert von der gewonnenen Effizienz und für wen wird Künstliche Intelligenz zu einer echten Gefahr? Welche Konsequenzen wird es für die Demokratie und die offene, vielfältige Gesellschaft geben? Und … Mehr lesen
Was eigentlich verkauft die Hure dem Freier? Was ist dieser "Sex", den sie feilbietet, und woran bemisst sich sein Wert? Der Unmöglichkeit einer einfachen Antwort auf diese Fragen liegt die Ambivalenz zugrunde, mit der die bürgerlich-kapitalistische Gesellschaft auf die Prostituierte und ihr … Mehr lesen
"Wir Propagandisten" entstand 2013 als literarische Reaktion auf die Verabschiedung des sogenannten Homo-Propaganda-Gesetzes in Russland. Das Buch erzählt die Geschichte eines jungen Deutschen, der ein Jahr lang als Sprachlehrer in Jekaterinburg Land und Leute kennenlernt und dabei die Einführung … Mehr lesen
Wir nehmen uns an diesem Nachmittag Zeit, um anhand des BOYkott Magazins hinter die Kulissen einer männlichkeitskritischen Redaktionsarbeit zu schauen. Unter dem Schlagwort "Kritische Männlichkeit" wurden in den letzten Jahren Diskussionen und Prozesse innerhalb linker, (pro)feministischer Szenen … Mehr lesen