Die Arbeiten der Bildhauerin Lisa Seebach (*1981) entfalten eine dystopische Welt, die von der messbaren Realität in eine imaginäre Wirklichkeit führt. Ausgangspunkt bilden Handzeichnungen, die die Künstlerin als Strukturen aus Stahl in den Raum setzt und mit keramischen Gegengewichten zwischen Materialität und Entmaterialisierung balanciert. Objekte, wie auch Besuchende, werden in Seebachs Installationen zu Akteuren in einer poetisch-rätselhaften Inszenierung.
Die Kunstinstallation wird zum Handlungsraum, in dem die Skulpturen als Zeichen agieren. Die einzelnen Objekte bewegen sich zwischen potentieller Bedrohung und möglichem Ausweg aus der Dystopie. Diese können auf der Basis subjektiver Erfahrungen individuell interpretiert werden, sind aber fest in unserer gemeinsamen Gegenwart verankert. Ob Pandemien, Klimakrise oder die Zunahme von Konflikten und Kriegen – die Erwartung einer apokalyptischen Welt scheint sich zu nähren. Doch Seebach gibt keine Richtung vor, denn ihre Angebote sind fragil und flüchtig. Jeder Versuch, sich einen Überblick zu verschaffen scheitert und so ist es den Besucher:innen selbst überlassen, ihre eigene fiktive Erzählung zu entwickeln.
Lisa Seebach (*1981 in Köln, DE) lebt und arbeitet derzeit in Potsdam. Sie studierte an der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig und schloss 2013 ihr Diplom in Bildender Kunst bei Prof. Raimund Kummer, Prof. Corinna Schnitt und Prof. Candice Breitz ab. Im Anschluss wurde sie 2014 Meisterschülerin von Prof. Thomas Rentmeister. Ihr Werk wurde bereits mit mehreren renommierten Stipendien und Preisen ausgezeichnet. Darunter etwa einem Arbeits - und einem Projektstipendium der Stiftung Kunstfonds sowie dem New York Stipendium des Niedersächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kultur und der Niedersächsischen Sparkassenstiftung am International Studio & Curatorial Program (ISCP) in New York, USA.