Die in Pereira, Kolumbien, geborene Lucrecia Dalt hat sich mittlerweile einen festen Platz in der zeitgenössisch-experimentellen Musik erobert. Ihre berufliche Laufbahn - von der Bauingenieurin zur Klangkünstlerin - begann während ihrer Tätigkeit bei einem geotechnischen Unternehmen in Medellín, wo sie die computergestützte Musikproduktion entdeckte.
Auf RVNG Intl. veröffentlichte Dalt eine Trilogie – „Anticlines“ (2018), „No era sólida“ (2020) und „¡Ay!“ (2022) –, mit denen sie jeweils ihre Klangpalette und konzeptionelle Tiefe erweiterte. „¡Ay!“ fand besonders großen Anklang bei Kritikern und Hörern und wurde The Wire als Album des Jahres ausgezeichnet und in die Top Ten der Jahresend-Charts von Pitchfork, der New York Times und NPRs Jahresbestenliste gehievt. Während dieser Zeit wagte sich Dalt auch an die Filmmusik für das Fernsehen und komponierte die Originalmusik für die HBO-Serie „The Baby“ (2022) und kürzlich für den von Kritikern gefeierten Film „On Becoming a Guinea Fowl“ (2024) brachte damit ihr unverwechselbares Sounddesign in narrative Kontexte ein.
Jetzt kehrt Dalt mit „A Danger to Ourselves“ zurück, ihrem bisher persönlichsten und klanglich ambitioniertesten Werk. Während ihre früheren Alben charakterbasierte Erzählungen und Verstrickungen mit der Außenwelt thematisieren, wendet sich „A Danger to Ourselves“ entschieden nach innen. Das Album entstand aus fragmentarischen Notizen, die Dalt während Tourneen und in den Anfängen einer neuen Beziehung gekritzelt hatte – intime Gedanken, die in musikalische Kompositionen übersetzt wurden.
In enger Zusammenarbeit mit dem Perkussionisten Alex Lázaro schuf Dalt Stücke, die ihre Musikalität eher durch das Zusammenspiel von Basslinien, Beats und texturalen Details als durch konventionelle melodische Strukturen erzeugen. Songs wie „divina” bewegen sich fließend zwischen Spanisch und Englisch, durchzogen von elastischen Klanglandschaften und hypnotisierenden Soundcollagen, während „hasta el final” mit seinen direkteren Streicharrangements einen anderen Ansatz verfolgt. Auf dem gesamten Album geht Dalt über ihre früheren Lo-Fi-Ansätze hinaus und strebt eine neue Klarheit an, in der sowohl Stimme als auch Instrument mit größerer Präsenz und Detailtreue zum Vorschein kommen.
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