Macbeth hat viel erreicht. Doch nach einer seltsamen Begegnung, in der ihm noch Größeres prophezeit wird, erwacht die Gier in ihm.
Was Macbeth als Weissagungen versteht, ist Ausdruck seiner geheimen Begierden und Ängste. Angestachelt von seiner Frau, die nicht weniger ehrgeizig ist, begeht er einen Mord. Dieser zieht weitere Morde nach sich. Daraus entsteht ein grausames System der Unterdrückung. Doch den zum Tyrannen gewordenen Macbeth wie auch die Lady plagen zunehmend Gewissensbisse. Psychische Zerrüttung ist bei beiden die Folge – auf je unterschiedliche Weise. Schließlich lehnen sich die von ihnen Geknechteten auf und machen dem Unrechtsregime ein Ende.
Im häuslichen Rahmen rund um das kinderlos gebliebene, mörderische Paar werden Mechanismen gewaltsamer Herrschaft erkennbar, die sich im großen Maßstab wiederfinden lassen: Weltpolitik spiegelt sich im Privaten. Aus dieser Perspektive erscheint die Geschichte um einen mittelalterlichen schottischen Despoten erschreckend aktuell.