Jeden Tag sind die Nachrichten voller Schreckensmeldungen, viele Konflikte spitzen sich zu. Und es ist schwer, angesichts all dessen Hoffnung zu bewahren. Hoffnung auf Gerechtigkeit, auf Versöhnung, auf Frieden, auf Liebe, Glück, Trost – auf eine gute Zukunft.
Dass wir dem Hass Einhalt gebieten, die Demokratie verteidigen, Gerechtigkeit schaffen, den Klimawandel doch irgendwie aufhalten können. Wir brauchen einen guten Umgang mit der Angst. Angst zu verdrängen, nicht über unsere Befürchtungen zu sprechen, macht uns krank. Unbewältigte Ängste wirken zerstörerisch. Angst kann lähmen, Leben zerstören – und sie kann instrumentalisiert werden. Das können wir aus der Vergangenheit lernen. Heute ist es die angebliche „Überfremdung durch Ausländer“, die Neonazis auf die Straße holt. Wer Angst sät, wird Hass und Gewalt ernten.
Margot Käßmann nähert sich in ihrem neuen Buch (es erscheint am 02.09.24 im bene Verlag) der Hoffnung und der Angst aus biblischer und theologischer Sicht, aber auch ganz persönlich. Sie musste selbst mit schwerer Erkrankung umgehen und kennt das Gefühl der Bedrängnis, das – anders als die Furcht – gar nicht immer konkret durch einen Anlass ausgelöst sein muss. Margot Käßmann bleibt nicht bei den Ängsten stehen, sie weiß um die Kraft des Glaubens, die Kraft der Liebe und des Hoffens.
Margot Käßmann, Jahrgang 1958, ist eine der bekanntesten kirchlichen Persönlichkeiten Deutschlands. In und nach ihrer Zeit als Hannoversche Landesbischöfin und Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland gewann sie mit ihrer offenen und geradlinigen Art die Wertschätzung und Sympathien vieler Menschen. Sie ist Mutter von vier erwachsenen Töchtern und Großmutter von sieben Enkelkindern.