Die Monacensia im Hildebrandhaus, Maria-Theresia-Straße 23, eröffnet am Sonntag, 27. Oktober, ab 11 Uhr die neue Dauerausstellung „Maria Theresia 23. Biografie einer Münchner Villa“. Die Ausstellung erzählt die bewegte Geschichte des Hildebrandhauses von der Künstlervilla der Prinzregentenzeit bis heute.
Der Bildhauer Adolf von Hildebrand ließ die Villa in der Prinzregentenzeit als repräsentatives Atelier- und Wohnhaus errichten, in dem Kunst und Leben eine ideale Einheit bilden. Im Laufe der Jahre wandelte sich das Hildebrandhaus zu einem Ort, an dem viele Lebensgeschichten eine tragische und grausame Wendung nahmen. Der Nationalsozialismus markiert ein Kapitel, das geprägt ist von Entrechtung und Vernichtung. Verfolgte, Profiteur:innen und Repräsentant.innen des NS-Regimes lebten in der Villa und ihrer unmittelbaren Nachbarschaft auf engstem Raum zusammen. Prozesse des Verdrängens und Vergessens hinterließen viele Lücken und blinde Flecken, die bis weit in die Nachkriegszeit hineinreichen. Ein besonderer Fokus richtet sich dabei auf bisher wenig erforschte Ereignisse und Personen, die das Haus und seine unmittelbare Umgebung prägten. Ein weiterer Schwerpunkt der Ausstellung liegt auf der aktuellen Nutzung des Hildebrandhauses als Künstler:innen-Villa. Diese spiegelt die literarische und kulturelle Vielfalt Münchens wider und dient als Treffpunkt, Produktionsort und Bühne für etablierte sowie angehende Autor:innen, Künstler:innen, Kulturschaffende und die freie Szene.
Zu besichtigen ist die Ausstellung Montag bis Mittwoch und Freitag von 9.30 bis 17.30 Uhr Uhr, Donnerstag von 12 bis 19 Uhr sowie am Wochenende von 11 bis 18 Uhr. Der Eintritt ist frei.
Die Ausstellung entwickelt sich im Online-Magazin MON_Mag kontinuierlich weiter und lädt dazu ein, Wissen beizutragen. Das Online-Magazin ist zu finden unter www.mon-mag.de. Informationen zur Ausstellung und den Begleitprogrammen unter www.monacensia.org.
Die Monacensia ist das literarische Gedächtnis der Stadt München. Mit ihrer umfangreichen Forschungsbibliothek und dem Literaturarchiv bewahrt sie das kulturelle Erbe der Stadt und fördert den Dialog zwischen Vergangenheit und Gegenwart. Seit 1977 hat sie ihren Sitz im Hildebrandhaus. Die Ausstellung „Maria Theresia 23. Biografie einer Münchner Villa“ ist Teil des mehrjährigen Erschließungs- und Vermittlungsprojekts „Archiv Salamander” der Monacensia im Hildebrandhaus unter der Schirmherrschaft von Oberbürgermeister Dieter Reiter.