FOTO: © Philippe Van Snick, Dag/Nacht, 1984–fortlaufend , Installationsansicht Eingangstor KW Institute for Contemporary Art, Foto: Frank Sperling, Courtesy Tatjana Pieters.

Martin Wong – Malicious Mischief

Das sagt der/die Veranstalter:in:

Martin Wong 
Malicious Mischief
25. Februar – 14. Mai 23

Martin Wong (1946–1999, USA) wurde mit seinen sozial, sexuell und politisch aufgeladenen Szenerien aus den USA der 1970er- bis 1990er-Jahre bekannt. Er verwob Erzählungen über queere Existenz, marginalisierte Communitys und Gentrifizierung auf poetische Weise miteinander und gilt als wichtige gegenkulturelle Stimme zum reaktionären Diskurs des Kunstestablishments jener Zeit. Der Künstler war stark von seiner unmittelbaren Umgebung beeinflusst und verband in seiner Praxis die visuellen Sprachen chinesischer Ikonografie, urbaner Poesie und des Graffiti sowie künstlerische Gefängnis-Referenzen und Fingeralphabet miteinander. Sein Werk gibt seltene Einblicke in wichtige Abschnitte der jüngeren US-amerikanischen Geschichte und erzählt diese entlang sich verändernder Stadtlandschaften, verborgener Sehnsüchte und komplexer Verstrickungen. In der Rolle eines urbanen Chronisten und kritischen Beobachters hat Wong ein Werk geschaffen, das soziale Wirklichkeit auf poetische Weise erschließt und die harte Realität transzendiert, indem es Räume voller Schönheit und Inklusion eröffnet. Hier können die herrschenden Verhältnisse von Klasse, race und sexueller Orientierung neu gedacht und gestaltet werden.

 

Die Ausstellung Martin Wong – Malicious Mischief ist in thematischen Räumen angeordnet, die sich an Wongs künstlerischer Biografie orientieren, und setzt sich mit dem vielschichtigen Kosmos des Künstlers auseinander. Sie beginnt mit Gemälden, Gedichten und Skulpturen, die von der euphorischen Atmosphäre in San Francisco und Eureka (Kalifornien) geprägt sind. Dort wuchs Wong in den 1960er- und frühen 1970er-Jahren als einziger Sohn chinesischer Eltern, die selbst bereits in Amerika geboren waren, auf. Sodann werden seine ikonischen Gemälde aus den 1980er- und 1990er-Jahren gezeigt, die er im damals heruntergekommenen New York geschaffen hat, sowie vor seinem frühen Tod infolge einer AIDS-Erkrankung geschaffene Werke, welche die Bildwelten der Chinatowns an der Ost- und Westküste aufgreifen. Der Titel der Ausstellung – Malicious Mischief – bezieht sich auf eine bedeutende Werkreihe aus den Jahren 1991 bis 1998, die sich mit dem „Outlaw“ in einem weiten Sinne beschäftigt. Wong malte und fetischisierte die „Outlaws“ während seiner gesamten Schaffenszeit – jugendliche Straftäter*innen der Lower East Side Manhattans, das sogenannte „Loisaida“, genauso wie bei Nacht aktive Graffitikünstler*innen.

 Martin Wong – Malicious Mischief ist die erste umfassende internationale Werkschau des Künstlers außerhalb der USA, initiert von den KW Institute for Contemporary Art, Berlin und  produziert in Zusammenarbeit mit dem Museo Centro de Arte Dos de Mayo (CA2M), Móstoles, Madrid, dem Camden Art Centre, London und dem Stedelijk Museum Amsterdam. Zur Ausstellung erscheint eine umfangreiche Publikation, gemeinsam herausgegeben mit dem Verlag der Buchhandlung Walther und Franz König.

 

Kuratoren: Krist Gruijthuijsen, Agustín Pérez Rubio

Assistenzkuratorin: Sofie Krogh Christensen

 

Location

KW Institute for Contemporary Art Auguststraße 69 10117 Berlin

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