Ein idealisiertes Arkadien im gleißenden Kunstlicht und ein melancholischer Tagtraum im Regen. Die Stimmungslagen der Zeit verhandelt Of Curious Nature auf der Ebene des Körpers und verwandelt die menschlichen (Irr-)Wege in Tanzkunst.

Matthew William Robinson: »Arcadia« 
(Myth.: Idyllischer Ort der Schönheit und Harmonie)
Ein Ort, der an den Rand eines Sportplatzes erinnert. Athletische Körper bewegen sich in gleißendem, künstlichem Licht wie auf einem Laufsteg. Alle scheinen in ihre eigene Selbstdarstellung vertieft. Und obwohl sie sich am selben Ort befinden, haben sie wenig miteinander zu tun, sind eher soziale Kulisse füreinander. Eine seltsame Leere breitet sich aus.
Mit dem Titel Arcadia verweist der Choreograf Matthew William Robinson auf einen Sehnsuchtsort, nach dem viele streben, dessen Erfüllung aber unerreichbar bleibt. Dazu setzt er die künstlich generierten Bilder von Perfektion in der digitalen Gegenwart in Beziehung - heutige Ideale, die uns antreiben. Gemeinsam mit Of Curious Nature blickt er auf das menschliche, narzistische Kreisen um das eigene Image, tausendfach vervielfältigt in Social Media.

Helge Letonja: »Black Rain«

Wasser rinnt an Fensterscheiben herab und nährt die Sehnsucht nach rauschendem Regen. In diesem Setting taucht Of Curious Nature in einen melancholischen Tagtraum, der drinnen und draußen verschwimmen lässt. Helge Letonjas Choreografie Black Rain schafft zu vielschichtigen Klängen poetische Bilder, die sich surrealistisch verselbständigen. Die Menschen scheinen in verschiedenen Welten zu wandern. Ihre Beziehungen wirken verstörend bis anrührend absurd. Ein Hauch von Nostalgie und Bedauern liegt in der Luft.