Podcasterin Hanna Steger trifft auf Autor und Jounalist Lorenz Hemicker: Im Gespräch über sein Erfolgsbuch "Mein Großvater, der Täter" widmen sie sich der Auseinandersetzung mit Familiengeschichte, deutscher Vergangenheit und Lorenz bewegender Recherchereise.

Im Spätherbst des Jahres 1941 ermorden die SS und ihre Helfer über 27.000 Jüdinnen und Juden im Wald von Rumbula. Die Gruben, in denen die Menschen erschossen werden, konstruiert der SS-Offizier Ernst Hemicker, Lorenz Großvater. Verurteilt wird er dafür nie.

80 Jahre später begibt sich der Enkel auf eine jahrelange Spurensuche: An den Ort des Massakers, zu Überlebenden des Holocausts in Riga und in die Tiefe deutscher Weltkriegsarchive. Dabei einsteht das Bild eines Mannes, der – wie viele andere mit ihm – vom Jedermann zum Täter wird und dessen Taten seinen Sohn und seinen Enkel noch lange über seinen Tod hinaus wie ein Schatten begleiten. 

Lorenz Hemicker und Hanna Steger sind beide im sauerländischen Kierspe aufgewachsen und haben dieselbe Schule besucht. Nachdem es sie erst in unterschiedliche Richtungen verschlagen hat, führt sie jetzt das Thema Familiengeschichte und die eigene Aufarbeitung dieser wieder zusammen.